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Avatar von Tom Stein
  • Tom Stein

mehr als 1000 Beiträge seit 23.03.2004

Unterstellt wird, dass Friedensbemühungen den Krieg beenden ...

und jene, die den Krieg unterstützen, keinen Frieden wollen. Das ist schon ein arges Zerrbild, bei dem man sich fragen muss, was der Autor damit bezweckt.

Richtig ist, dass es neben jenen, die den Krieg um jeden Preis beenden wollen, und jenen, die ihn gar nicht beenden wollen, auch noch jene gibt, die ihn nur unter bestimmten Bedingungen beenden wollen und jene, die ihn beenden wollen, wenn die Bedingungen halbwegs annehmbar sind. Die Grenzen zwischen diesen vier Extrema sind natürlich fließen: Wenn die Bedingung für ein Kriegsende z. B. ist, dass Russland keine weiteren Gebiete beansprucht, dann könnte man den Krieg auch bedingungslos beenden: Heute wird Russland keine Gebiete beanspruchen und alle Aussagen für Morgen sind, siehe damals nach der Krim-Invasion, wertlose Wetten auf eine unbekannte Zukunft. Wenn dagegen der Rückzug aus annektierten Gebieten gefordert wird, damit Russland keinen Gewinn aus dem Krieg erzielt, tut vermutlich mehr für zukünftigen Frieden, als wenn das Fazit am Ende lautet: So ein kurzer Krieg lohnt sich langfristig!
Leider reflektiert der Artikel nicht diese widerstreitenden Ergebnisse gleicher Handlungen. Sofortiger Frieden kann, muss aber nicht zu langfristigem Frieden führen. Sofortiger Frieden kann zukünftige (und ggf. längere) Kriege sogar auslösen - das ist in der Geschichte schon mehrfach passiert. Es gehören eben immer 2 dazu, Frieden zu schließen und beizubehalten.

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