September1337 schrieb am 08.01.2022 22:42:
SoShy schrieb am 08.01.2022 20:16:
Erstens: Ich bin kein Fan von Kernenergie, ganz im Gegenteil.
Freut mich zu lesen.
Zweitens: Ich habe Ihre Rechnung nur überflogen.
Schade, denn Dein (in so einem Forum ist das "Du" üblich) restlicher Text hat nichts mit meinem Beitrag zu tun.
Sie "duzen", ich "sieze", ist für mich okay.
Aber sie wollen doch nicht ernsthaft sagen AKW's würden nicht zuverlässig Energie produzieren. Bis zu einem eventuellen grossen Knall schaffen sie das ausgezeichnet. Der Unterschied zwischen Strom und Gesamtenergiebedarf ist dabei unwesentlich. Alles hilft. siehe 3.
Jetzt startest Du ein neues Thema - auch gut.
Drittens: Was wäre die Alternative?
((Falls Sie dabei nichts anderes bieten können als Wind + Solar + Reklamerechnungen + maybe Future Technologie, dann bitte gleich lassen. Wind + Solar + P2G würde ich gelten lassen, aber dann sollten wir uns über Energiepreise unterhalten.).Wie man in anderen Beiträgen gerne von mir nachlesen kann, gehöre ich tatsächlich zu den Befürwortern von P2G mit Speicherung in Kavernen als Langzeitspeicher.
Technisch kein Problem, die Lagerstätten sind Vorhanden und es gibt eine bewährtes Gasnetz. Zudem hätte es den Vorteil der Variabilität. Es funktioniert sowohl mit Natural als auch mit Grünem Gas. Einziges Problem, die Kosten für Grünes Gas.
Sind die Kosten doppelt so hoch wie der Grüne Atomstrom der Franzosen gibt es schnell massive wirtschaftliche Probleme. Oder sagen Sie doch einfach mal, wie sie dem Daimler erklären wollen, es sei besser für ihn, beim nächsten Wechsel der Produktionsanlagen, sein Werk in Rastatt zu belassen und nicht 15 km weiter ins Elsass umzuziehen. In D. kostet ihn die Energie dann vielleicht 20 Cent (50-60 ohne Subvention der Industrie), Hr. Macron bietet dem Daimler gerne seine Atomenergie aus abgeschriebenen, wackligen AKW's zu < 10 Cent an. Alles grün und sauber, siehe neuen EU Zertifikat!
Für Kurzzeitspeicher aber vor allem auch als Momentanreserve kommen vermutlich Akkus zum Einsatz. Schwungmassespeicher (z. B. aus ausgedienten Generatoren von Kohle- und Kernkraftwerken) sind sicherlich auch effektiv als Momentanreserve.
Große EE-Anlagen müssen sich schon jetzt an der Stromstabilisierung beteiligen und können das auch. Aktuell sind auch Spannungswandler für WKA und PV in der Entwicklung, die das noch besser können, denn zukünftige Regeln für die Einspeisung werden das von ihnen verlangen. Pumpspeicherkraftwerke haben wir ja schon ein paar GW als Kurzzeitspeicher.
Relativ neu ist für mich die Idee die Notstromaggregate z. B. von Rechenzentren einzubeziehen. Gegen entsprechende Bezahlung haben die da sicherlich nichts einzuwenden und regelmäßige Lasttests müssten die sowieso machen. Macht natürlich keinen Sinn mit Diesel. Das müssten schon gesbetriebene Aggregate sein.Und ein großer Faktor sollten variable Stromtarife sein, wodurch sich große Verbraucher in gewissen Grenzen verschieben lassen. Ein sehr großer Posten muss noch die Energieeinsparung werden.
Aber ich schweife ab - ja, der Preis. Das ist so eine Sache. Mit was vergleichen wir den? Schaffen wir es die tatsächliche Kosten der aktuellen Energieversorgung in einen Preis einzuberechnen? Ich habe mir da noch keine genauen Zahlen angesehen. Bis vor Kurzem wurden die Konventionellen mit einem Preis von 4-10 Cent pro kWh angegeben. Die aktuellen Turbulenzen und Spekulationen rufen ja ganz andere Zahlen auf. Aber was sind die Kosten der konventionellen Stromerzeugung? Sicherlich bald (sobald der Klimawandel noch deutlicher zu sehen sein wird) über 20 Cent - vermutlich teilweise auch Richtung 50 Cent, wenn man wirklich ehrlich alles einberechnen würde. Und ich denke, dann kann eine Versorgung mit 100% EE auch konkurrenzfähige Preise im Vergleich zu den wahren Kosten anbieten.
Nein, eben nicht. Wie auch, wenn man mit abgeschriebenen AKW's konkurrieren muss. Solange die nicht hoch gehen, liefern die Billigstrom. Nachhaltig und CO2 bereinigt. Die AKW's in China auch (dort plant man gerade 150 neue Reaktoren), ebenso deren Kohle oder die Kohle in Polen.
(Das kommt übrigens davon wenn man mit aller Gewalt eine Regelung nach einem Parameter (CO2) ausrichten möchte und alle andere Faktoren und Rückkopplungen hinten an stellt. Das geht IMMER schief.).
Ihre Überlegungen zu den Konzepten der Kurzzeitspeicher sind interessant aber für mich unwesentlich. Das sind bestimmt gute Lösungen für andere Länder, aber für D. und das Winterproblem sind das nur Lösungen für die ersten 2-3 Wintertage. Für die restlichen 5 Monate taugen sie nichts.
Ausnahme Wasserkraftspeicher. Aber eine Europaweite Untersuchung der EU von vor zwei Jahren, zeigte vielleicht noch eine Ausbaumöglichkeit von +-5 GWh Kapazität in Europa. Wobei die Baubedingungen erschwert wären und die entsprechende Länder den Grossteil der Kapazitäten für sich verbuchen würden. Mit viel Glück könnte sich D. vielleicht 2 GWh an Kapazität sichern, (so der EU Bericht). Alles hilft, aber das Problem löst es nicht.