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  • SoShy

mehr als 1000 Beiträge seit 01.09.2018

Re: auf die einzelne kwh über lebenszeit gerechnet

Abtrünniger Zauberer schrieb am 09.01.2022 16:15:

Das hört sich sehr gut an. Und sagenhaft preiswert.

Ist es. Vor allem die Natrium-Akkus werden da ein Trendsetter sein was Speicherkosten angeht. Aber es wird auch noch weitere Speichertechniken geben. Akkus sind ja nicht alles - aber sie sind jetzt schon marktreif und verfügbar.

In Deutschland werden die auch sehr lange halten, denn es wird manche geben, die man nur einmal im Jahr aufladen/entladen muss.

Nein, eher nicht. Für solche Gelegenheiten gibt es Saisonalspeicher. Das sind bei 98%iger Autarkie 7-14 Tage im Jahr maximal für die diese Energie saisonal gespeichert werden muss. Akkus glätten tageweise. Mehr als drei Tage Speicher wird wohl nicht ökonomisch sein, ab mehr machen Saisonalspeicher wie PtG das Rennen. Einfach weil ihre beschriebene Situation nie zu einer genügenden Auslastung des Speichers führen kann als dass er sich rentiert.

Falls Sie das nicht verstehen sollten, sehen Sie sich doch einfach an, wie häufig zwischen Oktober und März die Erneuerbaren soviel Energie erzeugen, dass das Angebot die Nachfrage übersteigt. Nur dann laden Sie Ihren Batteriespeicher auf.

Richtig. EE muss weiter ausgebaut werden - das ist noch viel zu niedrig. Für eine reine Winter-PV rechnet man mit 1kwp pro 1kwh Tagesverbrauch. Dazu noch 3kwh Akku und du hättest eine 98%ige Autarkie - nur mit PV. Da Deutschland aber auch Windenergie erntet und diese gerade im Winter meist äußerst ergiebig ist reduziert sich der nötige PV-Ausbau. Es wird womöglich reichen, Herbst-PV auszubauen. Momentan haben wir ja nicht einmal Sommer-PV ausgebaut.
Richtig ist auch, dass wir zur Zeit nicht einmal im Sommer gravierende Überschüsse hätten, die sich saisonal speichern ließen. Aber was nicht ist kann ja noch werden.

Nun wäre das ja unfair, denn man sollte die Erneuerbaren ja Ausbauen, also bauen sie in realitischem Masse aus, rechnen sie aber auf der anderen Seite den zusätzlichen Bedarf für neue Wärmepumpen und E-Autos ebenfalls auf. Dann vergleichen Sie nochmal.

E-Autos werden wohl so ca. 4kwp pro E-Auto PV-Ausbau nötig sein. Danach produzieren die 4kwp soviel Energie, dass sie im Sommer PtG erzeugen können, welches dann im Winter zurückverstromt wird für die E-Autos. Der Rest der Überproduktion kann dann für andere Sachen benutzt werden. Also auch hier - kein wirkliches Problem erkennbar. Wärmepumpen wird es ähnlich.

Lösung: P2G. Teuer! Aber immer noch billiger als Ihr Batteriespeicher. Batteriespeicher sind klasse, wenn man sie tagsüber lädt und nachts entlädt. Oder einmal die Woche, das war's dann aber auch.

Es gibt P2G und es gibt Redox-Flow als bisher valide Möglichkeiten einer saisonalen Speicherung. P2G hat darüber hinaus den Vorteil, dass es auch mit importiertem Gas betrieben werden kann - bspw. von argentinischen Windfarmen produziertes Gas.
P2G ist nur teuer, weil es enorme Überkapazitäten braucht - aus 3,5kwh Strom muss Gas gemacht werden und daraus wird dann 1kwh Strom. Sind diese Überkapazitäten erstmal vorhanden geht das aber. Bei einer 98%en Autarkie braucht es PtG für gerade mal 1-2 Wochen im Jahr. Diese Überproduktion sollte bei korrekt ausgebauter PV im Sommer nicht einmal spürbar sein.

Mal ein Beispiel aus der Realität? Im Januar 2021 (6.?) gab es einen Tag, an dem Wind + Solar 2 GW/h im Tagesschnitt erzeugten. Verdoppelt man also Wind und PV, werden das 4 GW/h. Wasser + BIO erzeugen stabil etwa 9 GW/h.

Für Wind kann ich nicht viel sagen - Solar aber muss nicht verdoppelt, sondern eher verzehnfacht werden. Installiert sind zur Zeit gerade mal 41GWp in Deutschland - es wird aber wohl eher auf sowas wie 400-600GWp hinauslaufen. Es gibt übrigens keine GW/h - das sind GWh. Das wird multipliziert, nicht geteilt. (Leistung mal Zeit)

An so einem Tag fehlen ohne Kohle und AKW also +-50 GW/h * 24 = 1200 GW/h.

Das sind 1.200.000.000 Stück Ihrer 1 KWh Akkuspeicher. Und wann konnten Sie Ihren Speicher letztmals laden?

Deutschland hat einen Tagesverbrauch von ca. 1,6TWh. Davon decken Pumpspeicher bereits einige Stunden ab. Die Akkus brauchen also eine Kapazität von sagen wir 3TWh, der Rest wird wohl über andere Techniken (PtG, Flüssigluft, Redox-Flow...) abgedeckt.

Bei einem Preis von im Schnitt 50€/kwh kommen wir so auf einen Preis von 150Mrd €.
Auf im Schnitt 15 Jahre gerechnet wäre das ein Aufpreis von 1,6c/kwh.

Laden konnte der Akku, wenn es das letztemal Überschuss im Netz gab. Bei einem auf autarkie ausgerichteten EE-Ausbau also die Tage vorher, die es mehr als genügend Strom gab da Winter-PV und Wind mehr als genug lieferten.

Sie machen mich fassungslos. Sie erklären mir Lösungen in einem Bereich mit einem Wissen das meines um Längen übersteigt und wollen das eigentliche Problem in einem Nebensatz abtun? - "Langzeitspeicher murmel PTG, mmmhhmmmRedox mhhhmmm".

Das darf doch nicht wahr sein? Wie kann man einerseits soviel über eine Thematik wissen und sich andererseits so blöd stellen wollen? Sorry, ich nehme Ihnen die Kombi aus Unwissen/Wissen nicht ab.

Falls ich mich täuschen sollte, entschuldige ich mich bereits jetzt. Empfehle Ihnen dann allerdings mal einen intensiveren Blick auf das Agorameter. Insbesondere auf die PV Produktion im deutschen Winter.

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