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Avatar von Abtrünniger Zauberer
  • Abtrünniger Zauberer

mehr als 1000 Beiträge seit 26.01.2012

Re: auf die einzelne kwh über lebenszeit gerechnet

Das ist doch alles mit viel zu optimistischen Annahmen gerechnet.
Bleiben wir einfach mal bei PV Strom.
Für den weiteren PV Ausbau dürften nur noch Anlagen mit 5 KWh Speicher pro KWp erlaubt werden. Es müßte ebenso die maximale Einspeiseleistung auf 30 - 50 % der Peakleistung begrenzt werden. Dies erzwingt eine gleichmässige Leistungsabgabe über den Tag.

Klar, zwingen wir die PV Ausbauer noch dazu, Netzbetreiber zu werden.
Deine Zahlen sind absoluter Müll und null durchdacht. PV leistet pro kwp maximal 4kwh pro tag. Dein 5kwh Speicher wird somit nicht einmal tagesweise gefüllt werden können zu Spitzenzeiten. Abgesehen mal vom Direktverbrauch (Mittagsspitze bspw). Die Maximale Einspeiseleistung beschränken wenn wir nicht einmal genügend EE-Einspeisung haben? Wir brauchen Überschüsse, nicht Beschränkungen.

Es macht keinen Sinn, die Speicher einseitig der PV zuzulasten.

Solche Anlagen werden aktuell nicht gebaut.

Nein, sie sind ja auch Quatsch. Die 5kwh Speicher wären im Netzverbund sinnvoll - nicht aber vor dem Netz um nur den lokalen PV-Strom auszuglätten.

Die bekommen Sie keinesfalls für 3 c/KWh. Aktuell werden PV Anlagen mit 6,7 c/KWh ohne Speicher vergütet.

Ausschreibungen für 3c/kwh, EEG-geförderte 6,7c/kwh. Speicherkosten sind Netzkosten und sind da falsch aufgehoben imho. Die sind zwar Teil der Gesamtkosten, aber es macht keinen Sinn, die so aufzubauen wie hier vorgeschlagen. Das ist absoluter Humbug.

Wenn Sie hier den nötigen Speicherausbau erzwingen wollen, dann sind Sie sehr schnell wieder bei 12 c/KWh.

Blödsinn². 3c/kwh + Speicherkosten < 12c/kwh. 6,7c/kwh + Speicherkosten < 12c/kwh.
Und selbst 12c/kwh sind weit billiger als Atomkraft - Hinkley Point C kostet trotz massiver Quersubvention jetzt schon nur für die Einspeisevergütung 16c/kwh obwohl noch nicht eine kwh geflossen ist. Bis das mal Strom liefert (so es das denn je tut) sind wir bei >20c/kwh bei der derzeitigen Inflation.

Aber nehmen wir mal die von ihnen angenommenen 5c/kwh als Vergütungspauschale für gespeicherten Strom. Nicht für allen - nur für jede durch den Puffer gegangene kwh.

Wenn wir Speicher bspw. über eine extra Netzgebühr vergüten - also Speicherkraftwerksbetreiber bekommen eine feste Auszahlung von bspw. 5c/kwh für jede gespeicherte (d.h. aufgenommene und wieder abgegebene kwh) - dann wären das pro kwh Kapazität auf 10 Jahre gerechnet 182,5€. Bei Anfangsinvestitionskosten von 100€/kwh Kapazität also eine Amortisationszeit von gerade mal 5,5 Jahren. In Anbetracht der Tatsache, dass die Zelle weit länger als 10 Jahre hält (wenn auch nur noch mit weniger als 80% ihrer ursprünglichen Kapazität) wird sie in ihrer Lebenszeit wohl eher so 500€ einspielen.

Wenn wir jetzt noch in Betracht ziehen, dass die neuen Speichertechniken wie Natrium-Akkus nur noch 30€/kwh Zelle kosten sollen drittelt sich die Amortisationszeit oder die Vergütung.

Das heißt es würde sich für Speicherinvestoren lohnen. Problematisch ist aber, dass noch garnicht genügend EE gebaut sind. Daher hat der Ausbau der EE nach wie vor Priorität.

Und für die Verbraucher? 5c/kwh Vergütung für jede gespeicherte kwh. Annahme, dass schlechtentenfalls 70% gespeichert werden müssten und nur 30% direkt verbraucht werden kämen wir auf einen Aufpreis von 3,5 c/kwh für die durchschnittlich gezogene kwh um diese Vergütung zu finanzieren.

Das wären sehr hohe Invetitionen, die im Stromsektor zu leisten wären. Das wird erheblich erschwert, wenn vorher die günstigsten Stromerzeuger abgeschaltet werden, wie dies aktuell geplant passiert.
Hier verhindert also schon die Reihenfolge der Maßnahmen eine sinnvolle Weiterentwicklung.

Die günstigsten Stromerzeuger werden gerade erst gebaut und das sind moderne PV-Anlagen. Die Speichersituation könnte sich sogar weiter entzerren wenn sich die englischen PVs durchsetzen - denn die können ein breiteres Spektrum des Lichts verwerten, wodurch die Wolkenausbeute erhöht wird, die bisher das größte Problem der PV ist. Neben dem geringeren Platzbedarf dank 25%iger Effizienz anstelle der bisher üblichen 19%. Dafür leiden sie unter geringerer Lebenszeit - was sie aber durch geringere Produktionskosten und -energie wieder wett machen.

Die AKWs abzuschalten war längst überfällig. Die machen den Braten auch nicht mehr Fett und sind für Deutschland schon lange überflüssig. Auch erhöhen sie ihre Kosten immer weiter dank des ungelösten Atommüllproblems. Selbst die Fässer für schwach- und mittelradioaktiven Müll sind bereits durchgerostet, Asse muss geräumt werden, die Castoren sind auch zumeist über der Hälfte ihrer Lebenszeit und ein Endlager ist weiterhin nicht in Sicht. Die Dinger weiter laufen zu lassen ist ein Ausruhen auf zukünftigen Generationen, die dieses Problem lösen sollen ohne von dem ach-so-billigen-Strom je profitiert zu haben.

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