Ralf_S1 schrieb am 09.01.2022 01:30:
werden sehr oft die Fakten in falschem Zusammenhang dargestellt
- Sind Kernkraftwerke potentiell unsichere Kraftwerke? Klares deutliches JEIN. Kraftwerke mit Festbrennstoff und Wasserkühlung sind potentiell gefährlich! Kraftwerke auf Basis Flüssigsalz-Reaktoren sind potentiell sicher. Die passive Sicherheit bei diesen Reaktoren ist sehr hoch.
Es gibt keine Flüssigsalz-Reaktoren. Die existieren nur auf dem Papier und es gibt ein paar Versuchsreaktoren. Das wars.
- Fällt Atommüll an und wie viel und wie lange? Bei Atommüll handelt es sich eigentlich um Sekundärrohstoffe, die in Deutschland aus politischen Gründen nicht genutzt werden. Etwa 80% des Atommülls besteht aus Uran 238, ein sehr stabiler nicht selbständig strahlender Stoff. Jedoch wird Uran 238 nach Einfangen eines Neutrons zu Uran 239 und somit instabil. Die Neutronen kommen von den anderen Bestandteilen des "Atommülls". Erst das zusammen Lagern macht den "Atommüll" auf mehr als Tausende Jahre gefährlich Strahlend. Die anderen 20% haben eine wesentlich geringere Halbwertzeit.
Atommüll wird seit 70 Jahren produziert und seit 70 Jahren wird verkündet, dass in 10 Jahren das Problem durch Transmutation/Wiederverwertung/Brennstoffkreislauf etc. gelöst wurde. Fakt ist, dass der Atommüll vervielfacht wurde, verklappt wurde, in Castoren verpackt wurde, in MOX-Brennelementen als "Wertstoff" getarnt und seit dem in Russland auf einem Abstellgleis "vergessen" wurde, als abgereichertes Uran in Kriegen in der Gegend verteilt wurde und und und.
Nach 70 Jahren nur ein Papierkonzept vorzuweisen ist herzlich wenig. Nicht einmal Atomland Frankreich hat einen Plan für den Atommüll.
- Kann der Atommüll schneller abgebaut werden? Nach meinem Kenntnisstand ja, da die Flüssigsalz-Reaktoren jegliche Art von spaltbaren Brennstoffen aufnehmen können, Thorium und Uran. In den sechziger Jahren betrieb ein Team unter Alvin Weinberg schon sicher einen Flüssigsalz-Reaktor in den USA, der mit Uran betrieben wurde. In China ist gerade der erste Flüssig-Salz-Reaktor mit Thorium abgelaufen.
Das stimmt nicht. Es gibt keinen marktfähigen Flüssig-Salz-Reaktor. Es gibt nur seit ewig Zeiten immer wieder experimentelle Reaktoren. Die sind noch so 20-30 Jahre von marktreife entfernt - wenn alles gut geht. Die Korrissionsprobleme in den Griff zu bekommen wird ein Akt. Darüber hinaus entsteht selbstverständlich auch hier weiterer Atommüll. Und kürzere Halbwertzeit bedeutet normalerweise auch größere Energieabgabe, d.h. Hitzeentwicklung die abgeführt werden muss. Macht die Lagerung komplizierter und gefährlicher.
- Wie lange braucht es zur Serienproduktion der Flüssigsalz-Reaktoren? keine Ahnung, ich denke es gibt gewaltige Zeit-Unterschiede zwischen Konkurrenz und Kooperation. Werden die Reaktoren in Kooperation z.B. mit China und unter Nutzung von Großrechnern entwickelt, könnte die Serienreife schon in 5 Jahren erreicht sein.
Aha. Sagt deine Kristallkugel. Weil ein weiterer experimenteller Reaktor gelaufen ist. Da wird warscheinlich selbst die Kernfusion schneller sein..
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Flüssigsalz-Reaktoren werden meiner Meinung nach der große Game-Changer werden, in den Ländern, die nicht "grün"-ideologisch verblendet sind.
Blenden hast du dich von der AKW-Propaganda. AKWs sind Vaporware. Jedesmal wird der neue Wunderreaktor versprochen, der billig, sicher, zuverlässig und alles sein soll.
Ob du ihn jetzt Flüssigsalz-Reaktor nennst, Kugelhaufen-Reaktor, schneller Brüter... Alle gaben immer vor, die Lösung zu sein. Warum sollte das beim Flüssigsalz-Reaktor anders sein? Anstelle von Kugelverstopfungen kommt es vielleicht zu einer Verstopfung durch abgekühltes sprich kristallisiertes Salz... Solange da kein funktionierender, marktfähiger Reaktor ein halbes Jahr gelaufen ist und zeigt was er kann sind das alles Ammenmärchen aus dem Märchenbuch der AKW-Lobby.
Wohin mit dem Atommüll? Der entsteht auch bei Thoriumreaktoren.
Wieviel darf es denn kosten? Wer soll es bauen?
Auf dem Papier klingt Atom immer erstmal gut - in der Realität wurde noch kein Versprechen der AKW-Propaganda erfüllt. Nicht einmal ein Endlager wurde in fast 70 Jahren geschaffen - trotz fortlaufender Atommüllproduktion.
Atomkraft ist Vaporware. Da passt auch das Abgreifen wollen von Subventionen durch "Nachhaltigkeitssiegel". Wenn AKWs wirklich so billig, super etc. wären hätten sie das ja wohl nicht nötig.