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  • morgen Stern

988 Beiträge seit 03.10.2015

Re: Es geht nicht um neoliberal, es geht um Kapitalismus

Kategorial würde ich meinen, dass Kapitalist ist, wer die
Arbeitskraft anderer ausbeutet. Hast du Angestellte?
Dann ließe sich noch streiten, ob ein bisschen Ausbeutung schon
reicht, oder ob es schon zumindest so viel Ausbeutung sein muss, dass
man die praktische Ausbeutung delegieren kann und sich derweil bequem
auf seiner Yacht über das Wachstum der Zahlen in den diversen
Eigentumskategorien und die barbusige Gesellschaft freuen kann. Aber
das sind eher Detailfragen. Ohne Angestellte jedenfalls bist du
bestenfalls Freiberufler, Freelancer oder scheinselbständig, kaum
aber Kapitalist.
Und mit Angestellten würde sich die Frage stellen, ob deine
Produktionsmittel sich auf erweiterter Stufenleiter reproduzieren und
regelmäßig Luxuskonsum für dich abfällt. Ist dem nicht so, bist du
entweder mehr oder weniger bankrottierender Kapitalist oder gar
keiner.

Eine andere Sache ist, dass wir alle Kapital sind, völlig
gleichgültig, was unsere Funktion im Getriebe ist. Unser Leben wäre
innerhalb des Kapitalismus nicht ohne Kapital als Grundlage, Sinn und
Zweck unseres Daseins. Aber weil wir Kapital sind, sind wir ja noch
keine Kapitalisten.

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