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  • Guckstu

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2024

Re: Immer derselbe Ärger mit den Netzen

Ammerländer schrieb am 20.10.2024 15:10:

Die Verteilnetze waren ursprünglich zur Verteilung des Strom gedacht. Heute speisen EE-Anlagen häufig in Verteilnetze ein. Sie dienen jetzt also auch zum Sammeln.

Reine Perspektivfrage. Die Netze haben ja auch den Strom der vielen Kraftwerke gesammelt.

Das Netz funktioniert mit EE gar nicht grundsätzlich anders als ohne: In beiden Fällen werden regionale Überschüsse in anderen Regionen geleitet, wo es Defizite gibt; bei EE sind die Kraftwerke und damit die Regionen anders, das ist schon alles.

Zum Teil müssen sie ein Mehrfaches einsammeln als sie verteilen.

Das ist physikalisch unmöglich.
Einspeisung und Entnahme sind immer gleich; es kann kleinere Abweichungen geben durch Induktivitäten und Kapazitäten, aber die sind für die Energiebilanz vernachlässigbar.

Die Kosten der Netze liegen heute über den Kosten der Stromerzeugung.

Schön wär's, dann wären wir nämlich bei 6-8 ct/kWh.
Aber klar, wenn die EE sich mal durchsetzen, sinken die Gestehungskosten in diese Größenordnung.

Wir diskutieren aber immer nur über die Stromerzeugungskosten. Für die Energiewende werden wir noch ca. 300 Mrd. Euro in die Netze stecken müssen. Eine Investition von 300 Mrd. Euro ist ein Risiko, dass für Firmen kaum tragbar ist.

Der Staat reguliert hier ja auch eifrig.

Deshalb wollen die Niederländer ihren Teil des Stromnetzes gerne verkaufen.

Vielleicht deshalb, vielleicht aus anderen Gründen.
Eine Quelle für diese Aussage wäre hilfreich gewesen.

Durch die Aufteilung des ganzen Energiesystem haben wir vollkommen den Überblick über das System verloren. Es gibt keine Optimierung des Gesamtsystems mehr. Jeder "doktort" woanders herum.

Fragt sich, welchen Aspekt du überhaupt optimiert sehen willst.
Kosten?
Frequenzstabilität?
Versorgungssicherheit?
Da die Ziele untereinander konkurrieren: Wie sieht die Gesamtoptimierung überhaupt aus?

Weißt du das?
Wenn nein: Was lässt dich überhaupt vermuten, dass da nicht optimiert wird? Womöglich wird ja nur nach anderen Kriterien optimiert, als du annimmst?

Steuern heißt für mich kontrolliert und bewusst die Richtung bestimmen. Ob das Wirtschaftsministerium das macht? Ich habe da einige Zweifel.

Politik ist NIE das Durchsetzen eines eindeutigen Ziels.
Außer in einer Diktatur, oder in einem totalitären Staat.

In jeder anderen Regierungsform (und im Grunde auch in Diktaturen) ist die Politik das Ergebnis eines Abstimmungsprozesses zwischen Interessenten.

In der aktuellen Politik ist das Problem, dass oft genug sachfremde Interessen verfolgt werden.
Söder södert, weil er Stimmenfang oder Lobbyförderung betreibt, nicht weil er bestimmte Vorstellungen von der Energieversorgung hat.
Und das sorgt dann für Geeier und Blockadepolitik statt für ein vereinbartes Ziel, auf das alle hinarbeiten.

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