Frank_Drebbin schrieb am 22.04.2018 01:01:
GoC schrieb am 22.04.2018 00:34:
Ich weiß gar nicht, was Du hast. Zuerst waren Springer & Co jahrzehntelang gut genug, um die Bevölkerung großflächig hinter's Licht zu führen, aber jetzt, wo die Bevölkerung nicht mehr alles schluckt, soll sie nichtmal eine Chance bekommen, "demokratisches Verhalten" und Verantwortung zu lernen? Und Du entscheidest, wann jemand qualifiziert ist, sein Stimmrecht auszuüben?
Und nein, wir haben weder 30Jahre Zeit zum Üben, noch haben jetzt noch Geduld, nachdem wir schon etliche 'zig Jahre um direkte Demokratie geprellt wurden.
Wer ist "WIR"?
Wieder das imaginäre "Volk", von Dem der Besorgtenstadl immer redet?
"Wir" sind Leute, die schon seit Jahrzehnten für direkte Demokratie werben, aber immer mit dem Hinweis abgebügelt wurden, daß ja gar nicht sein kann, daß das Volk irgendwie versteht, was es mit seiner Stimme anrichten könnte. Wie lautet der Spruch der selbsternannten Eliten: "Vox populi, vox Rindvieh!". Und daran darf sich natürlich nichts ändern, denn das würde ja die eigene Machtposition gefährden.
Nach der Erfahrung mit dem BREXIT ist erstmal bei sehr Vielen die Begeisterung stark abgekühlt. Weil man beobachten kann, in was für einen Bullshit ein Land durch uninformierte, von Populisten und Sensationspresse angetriebene Bauchabstimmer geraten kann.
Die Bauchabstimmer hatten auch keine Zeit zum Überlegen.......
Beim Brexit sind noch ein paar andere Dinge schiefgelaufen, z.B., daß sich die Brexit-Gegner mit Sachkunde in sehr vielen Fällen nicht äußern durften oder konnten (z.B. Maulkorb für alle Leute in Whitehall, keine Platform bei Murdoch etc.). Aber genau deshalb habe ich ja das Springer-Beispiel gebracht: Die Leute, die auf der einen Seite Springer & Co groß und stark machen und davon profitieren, weil sie im Gegenzug die Unterstützung von Springer & Co bekommen, sind die gleichen Leute, die dem Rest der Bevölkerung, der von Springer & Co "informiert" wird, wegen Dummheit keine Stimme gönnen. Das ist absolut undemokratisch und muß _irgendwie_ aufhören, wenn man denn nach Demokratie strebt. Und wie Brexit ausgehen wird, ist halt auch noch gar nicht 'raus. Es gibt aus meiner Sicht einige sehr gute Gründe für den Brexit, vor allem, wenn man mal nicht nur auf die Brosamen schielt, die die City abzugeben bereit ist. Ja, der Brexit ist ein Vabanque-Spiel, aber wenn man sein Land zurückhaben will, gibt es derzeit einfach keine andere Möglichkeit, als die EU zu verlassen. Für uns Deutsche sieht das etwas anders aus, wenn wir in der EU wirklich so viel Macht haben sollten, wie immer behauptet wird, denn dann könnten wir ja die Regeln einfach zu unseren Gunsten ändern (lassen). Ansonsten wäre auch für uns Dexit zwingend, wenn wir mal verstehen würden, daß Polen und Ungarn in dieser Migrationsfrage bisher das Richtige tun, und Ungarn z.B. in Bezug auf Soros ebenfalls das Richtige tut. Alternativ könnten wir uns natürlich innerhalb der EU auch mit diesen Ländern verbünden und eine Politikänderung durchsetzen, jedenfalls theoretisch.