Ansicht umschalten
Avatar von FrauMitEiern
  • FrauMitEiern

mehr als 1000 Beiträge seit 18.09.2016

Re: Fachkräfte wofür?

VK46 schrieb am 20.04.2018 08:14:

Ich hatte ihnen schon mal geschrieben, wenn sie so dringend Informatiker suchen, dann holen Sie sich die doch aus die arbeitslosen aus der NSN-Auffanggesellschaft!
Dort werden alle mit 55 in die Frührente gedrängt, obwohl Sie das gar nicht wollen.
Aber die passen nicht ins Anforderungsschema, jung und billig!
Die Leute dort haben vorher gut verdient, vielleicht 80.000€ Jahresgehalt gehabt und bekommen jetzt Angebote von 40.000€ bis 60.000€ Jahresgehalt und das noch meistens ohne Festanstellung, sondern befristet oder Consulting.
Sie bekommen sogar Angebote vom ehemaligen Arbeitgeber, dort wieder, natürlich als Consulting, zu arbeiten.
So funktioniert das!

Und du meinst Informatiker = Informatiker und jemand der was völlig anderes gemacht hat, kann dann gleich mit sehr gutem Gehalt (80k sind ein sehr gutes Gehalt) einsteigen, obwohl er auf dem Niveau eines Berufseinsteigers ist?

Wenn sie ihren alten Job wieder für billiger angeboten bekommen, dann ist das vielleicht eine Schweinerei, aber im Normalfall werden sehr gute Gehälter für Experten auf ihrem Gebiet bezahlt. Bei uns wuselt ein DB-Heini herum, der verdient sowas um die 100k. Da geht man aber mit seinem Problem hin und er hat die Lösung binnen kürzester Zeit - er ist sein Geld wert.

Warum sollte jetzt z.B. ein Experte für Netzwerkprotokolle von einem Arbeitgeber 80k erhalten, z.B. als Java-Spring-Entwicklunger?
Er wäre dort jemand auf dem Niveau eines Berufsanfängers, mehr nicht.

Wer Jahrzehnte in einer Nische war und die ist zugefallen, dann muss man eben wieder weiter unten anfangen und kann nicht erwarten, das jemand aus Mitleid für seinen Null-Nutzen ein sehr gutes Gehalt zahlt.

Die Gefahr mit der Nische besteht immer, kann gut enden, aber eben auch doof.

Bei uns würde so jemand, wenn er denn z.B. über Programmierfähigkeiten verfügt, je nach Qualifikation bei 50k einsteigen oder eben höher -> Das ist dann leistungsabhängig.

Gleiches bei DHL, da wurden die Leute rausgeschmissen, bekamen aber die Möglichkeit zu weit schlechteren Bedingungen über eine Leiharbeitsfirma, oder als Werksverträgler wieder dort zu arbeiten.
Hier ist das ja besonders leicht, denn die EU-Ausländer stehen für solche Jobs Schlange!

Ich sprach ja auch von Arbeitsplätzen mit einer Qualifikation, Führerschein kann jeder, der Rest ist Türschild lesen und Navi folgen können.

Oder man sieht sich die Entwicklung der Einstiegsgehälter bei Ingenieuren an!
Produktion? Da gibt es oft ausschließlich Leiharbeiter, da sucht man die Stammbelegschaft umsonst, sie ist einfach nicht mehr vorhanden!
Und warum? Weil die Sklavenvermieter so gut zahlen, dass sofort die ganze Stammbelegschaft übergelaufen ist?
Glauben Sie das???
Sie reden hier von Informatikern, die stellen aber nicht den Hauptanteil der Arbeitnehmer und sind sie für die meisten Menschen im Alltag unabkömmlich.

Ich spreche von Informatikern, weil ich mich in dem Bereich auskenne und hier unterwegs bin. Ich kenne da ungefähr den Markt, die Anforderungen usw.

Ich kann nichts von Ingenieuren erzählen, weil ich keiner bin. Hier kann ich max. von hören und sagen berichten und muss mich auf die Quelle verlassen.

Wenn ihre Firma keine Leute findet, liegt das entweder am Standort oder an der Bezahlung!
Facharbeiter Gehalt 11,80€, für Akademiker 19,80€ bei den Leihklitschen!
Na klar, da muss man schon suchen, bis man so einen Dummen findet, bzw. bis ihn die Hartz4-Gesetze in ihre Arme getrieben haben!

Du jammerst über 41k Bruttogehalt für Akademiker? Frag mal bei den Geisteswissenschaftlern nach, die würden morden für solch ein Traumgehalt. Ich kenne zig Soziologen usw. die sitzen in Callcentern, weil sie dort mit Mindestlohn + Boni mehr verdienen und für bessere Jobs ihre Qualifikation nicht ausreicht.

Wer bei so einem Gehalt, aber auch bei 60k, jammert, dass das viel zu wenig sei, der kommt definitiv aus einem Bereich mit Fachkräftemangel.

Wir zahlen für Einsteiger zwar mehr, aber irgendwo muss man auch mal die Kosten-Nutzen-Grenze ziehen.

Sie leben in einer Blase, haben wohl kaum Kontakt zu "normalen" Menschen!
Wer sich nur im Kollegenkreis aufhält, der bekommt von der Welt da draußen eben nichts mit!

Wenn du meinst, ich glaube viel mehr du lebst in einer Realitätsfernen Blase, in der jeder, ob nützlich oder nicht, ein Traumgehalt verdient, nur weil er Akademiker ist und lange in einem Bereich gearbeitet hat.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten