der_kleine_techniker schrieb am 20.04.2018 00:45:
die 68er Studenten sind heute alle in ihren 70zigern oder zumindestens alle in Rente. Rudi Dutschke wäre heute 77 Jahre alt.
Die 68 er sind zwar Ursache, aber nicht alleiniger Grund für die heutigen Probleme. Wir müssen wesentlich tiefer graben. Ein Grund für die derzeitigen Verwerfungen innerhalb der Gesellschaft mag sein, das viele es geschafft haben und satt geworden sind. Die stehen nun einem wachsenden Herr an Unzufriedenen gegenüber, die eben zu den Verlierern der augenblicklichen Gesellschaft gehören. Dazu gehören die Linke, zumindestens deren Basis, nicht deren Hummer fressender Wasserkopf, die Arbeitslosen, die Zeitarbeiter, die Warteschleifenzieher in Ausbildung und Studium und viele in Deutschland lebende Ausländer die als Arbeitsreservoir vorrätig gehalten werden.
Wenn wie in deinem Beispiel der Nachbar immer ein größeres Auto fahren muß wie sein Nachbar zur Linken oder zur Rechten oder die Frauen sich über getragene Kleidung und Anzahl der Urlaubsreisen definieren dann haben wir es mit First World Problems zu tun. Ein ganzer großer Teil der Deutschen ist davon abgehängt, und erlebt jetzt noch real den Druck durch die Migrationsbefürworter.
Das ist kein Mitläufertum, sondern das sind echte Spaltungstendenzen innerhalb der Gesellschaft, die sich durch Gewinner und Verlierer definiert.
Sie haben mich da missverstanden. Ich argumentiere nicht dass es keine Spaltung gibt. Die sehe ich auch. Aber die Frage um die es hier geht ist wer stimmt fuer die Fortsetzung dieser Politik? Sie reden von Abgehaengten. Dann antworte ich: Ja und ein Teil von denen waehlt ja die AfD aus Protest. Unter Arbeitern und Arbeitslosen schneidet die Partei besonders gut ab. Das ist der Teil des Wahlverhaltens den ich gut nachvollziehen kann.
Die Frage ist wer steht auf der anderen Seite. Und da muss ich mir nur die Aufschluesselung des Wahlverhaltens nach Alter und Geschlecht anschauen. Da sehe ich sofort: Die Frauen und die Alten haben weit weit ueberproportional fuer die Zuwanderung gestimmt (ob mit Absicht oder nicht).
Vergleichen sie mal die "vernuenftigste" Maennerkohorte im Alter von 35-44 mit den schlimmsten Frauen (ueber 70). Die alten Frauen haben der Merkel-Union alleine 48.4% gegeben. Das waere eine absolute Mehrheit (weil man die 5.1% Sonstige rausnehmen muss). Wuerden Sie etwas an Ihrer Politik aendern wenn Sie absolute Mehrheiten kassieren? Der AfD haben diese Frauen grad mal 5.9% gegeben.
Die 35-44jaehrigen Maenner haben nur mit 21.7% fuer die Union gestimmt (die alten Frauen haben also um den Faktor 2.23 oefter fuer die Union gestimmt) waehrend sie der AfD volle 19.7% gegeben haben (womit sie um den Faktor 3.34 oefter fuer die AfD gestimmt haben als die alten Frauen).
Diese Zahlen sagen doch alles. Die Maenner im verantwortungsfaehigen Alter (die 45-59jaehrigen Maenner schauen aehnlich aus wie die 35-44jaehrigen) haben ein komplett anderes Wahlverhalten als die alten Frauen. Die haben fast genauso oft AfD gewaehlt wie sie Union gewaehlt haben. Bei den Alten Frauen hat es fuer jede AfD-Waehlerin 8 Unionswaehlerinnen gegeben. Und das alles trotz der Tatsache dass es unter juengeren Maennern einen hoeheren muslimischen Waehleranteil gibt der der AfD kritisch gegenueberstehen duerfte. Aber waehrend es insgesamt grad mal 3.090.000 maennliche Waehler im Alter 35-44 gegeben hat hatten wir 5.428.000 weibliche Waehler ueber 70.
Die alten Maenner sind nicht ganz so schlimm wie die Frauen. Aber auch die weichen stark von ihren juengeren Geschlechtsgenossen ab.
Wenn ich also jetzt sehe dass gerade die Frauen und die Rentner die Merkel tragen und die der AfD ablehnend gegenueberstehen, dann bietet sich fuer mich die Erklaerung des Mitlaeufertums an. Frauen in meinem Umfeld interessieren sich erstaunlich oft gar nicht fuer Politik. Die alten Frauen sind die schlimmsten. Die wollen es nur ganz bestimmt richtig machen in dem sie fuer die stimmen die ihnen am zuverlaessigsten erscheint weil sie die Haende so schoen bedaechtig faltet. Denen ist es voellig wurscht dass sie Deutschland so stark und unveraenderlich umkrempelt wie niemand vor ihr in der Nachkriegszeit.
Ich sehe da nichts was mit Erziehung zu tun haben koennte. Wie erklaert man denn die Hyperkonformitaet der 68erinnen? Sollten nicht die besonders selbstbestimmt und aufmuepfig und revolutionaer sein? Ich sehe da einfach nur die Biologie am Werke. Frauen haben einfach andere Instinkte. Bei den alten Maennern ist es hingegen viel oefter der Starrsinn der zu einer Endsiegmentalitaet wird. Aber weil die Maenner halt doch mehr selbst nachdenken ist bei denen die Lage nicht ganz so uebel.