Das wäre tatsächlich eine Verbesserung des Ist-Zustands. Keine Schlepper mehr, keine illegale Migration in unbekannten Ausmaß. Nur wie genau sorgt das Ressettlement-Programm dafür? Wenn Millionen migrieren wollen, und dafür weiter keine funktionierende Lösung gefunden wird, kann man sich auf die Schulter klopfen, das man jetzt 40-50.000 halbwegs geordnet migrieren lässt, ändert aber kaum etwas daran das die Hauptursache von Flucht-Migration die fehlende Lebensgrundlage und Perspektive in den Herkunftsländern ist.
Und was wird dafür getan? Ursachen-Behebung? Die EPAs, die Handelsabkommen der EU mit den meisten afrikanischen Staaten beinhalten nach wie vor einseitige Freiheiten. Die Afrikaner können ihre Schnittblumen oder Kaffeebohnen nahezu zollfrei nach hier exportieren, dafür dürfen hochsubventionierte Agrarprodukte (Abfälle) von hier deren lokale Märkte zerstören. Die Afrikaner bekommen selektive Investitionen von hier, um für global aktive Konzerne deren Märkte zu erschließen, die dann ihre Gewinne aus Afrika abziehen und ins globale Finanzmarkt-Casino einspeisen. Während diese Länder teilweise Wachstumsraten von 5-10% des BIP haben, kommt davon kaum etwas bei der Bevölkerung an. Das sind die eigenen korrupten Eliten, aber natürlich auch die zunehmende Übernahme derer Märkte durch Globalisten. Jeder global aktive Konzern verschiebt seine Gewinne dahin, wo es ihm nützt. Ob die Gesellschaft aus der er dieses Gewinne gezogen hat davon profitiert, spielt in der Kalkulation und Investitionstätigkeit keine Rolle. Genau das hatte China bereits in den 70ern erkannt, und deswegen die bis heute zwangsweise vorgeschriebenen Joint-Ventures für den Marktzugang westlicher Konzerne erzwungen - der Hauptgrund für die rasante und positive Entwicklung Chinas.
Aber genau das hat man in Afrika eben nicht vor, und die EPAs dienen exakt dazu, jegliche Tendenzen in dieser Richtung auch zu unterdrücken. Man kann den Unterschied, wie sich so etwas auswirkt auch sehr gut im Vergleich China und Indien sehen. Während Indien (Durchschnittseinkommen: 1.509 € pro Jahr) im globalisierten und ungeregelten Kapitalismus seit 70 Jahren wirtschaftet, hat es bei gleicher Bevölkerungszahl nur auf 1/5 der Wirtschaftsleistung von China gebracht, das erst seit den 70ern am globalen Kapitalismus teilnimmt, aber bereits jetzt schon ein Durchschnittseinkommen von 7.453 € erreicht hat, mit starken jährlichen Steigerungen.
Also man sorgt weiterhin für eine Ausbeutung Afrikas Rohstoffe zu Dumpingpreisen, exportiert die dortigen Gewinne in die Kaymans oder sonst wohin, die Bevölkerung hat kaum etwas davon. Wo Regierungen sich den EPAs verweigert haben, wie Kenia, erhöht man "zur Motivation" die Einfuhrzölle der wenigen Exportprodukte in die EU auf über 30%, und verhindert damit eine Wohlstandsentwicklung der Allgemeinheit, die bisher der beste Bremser des Bevölkerungswachstums ist - alle Länder mit gutem Durchschnittseinkommen und funktionierenden Sozialsystemen haben i.d.R. eine Fertilitätsrate unter oder knapp bei 2, was 0 Wachstum oder leichte Schrumpfung ist.
Man verweigert also konsequent durch Verträge, Wirtschaftsstrukturen und Kriege (allein die Bombardiererei in Libyen hat die Bevölkerung ökonomisch 50 Jahre zurück gebombt!) die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas, und freut sich jetzt für einige 10.000 eine humane Einreise in die EU organisiert zu haben - dabei könnte man mit ein paar Vertragsänderungen und den ökonomischen Beziehungen grundsätzliche Fluchtursachen massiv, schnell und nachhaltig verändern - aber genau das tut man nicht! Wieso?
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/459870/umfrage/laender-afrikas-mit-der-hoechsten-wachstumsrate-des-bruttoinlandsproduktes/
http://global-growing.org/de/content/fakt-7-etwa-%C2%BE-aller-afrikaner-s%C3%BCdlich-der-sahara-leben-materieller-armut-von-weniger-als-2
https://www.laenderdaten.info/durchschnittseinkommen.php
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.04.2018 16:31).