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Avatar von sennahoj

mehr als 1000 Beiträge seit 17.07.2001

Re: nochmal auf die Schulbank

verknarf schrieb am 11.04.2019 10:55:

Ist es nicht eher so, dass das organische Leben die Entropie verkleinert, weil es permanent Energie zur Aufrechterhaltung von geordneten Prozessen aufwendet?

Na dann drücken wir also noch mal die Schulbank.
Welche Klasse?

Nein Scherz beiseite.

Was du über die Entropieverkleinerung durch organisches Leben sagst stimmt selbstverständlich. Aber das stimmt auch, wenn man sich die spontane Entstehung von lokalen Mischungswirbeln anschaut.
Da entsteht eine Struktur und das sollte ja dem 2ten Haupstatz widersprechen. Tut es aber nicht, weil es sich dabei um kein geschlossenes System handelt.
In offenen Systemen ist es sogar recht oft so, dass diese schneller in den Zustand maximaler Entropie übergehen, indem sie lokal Strukturen aufbauen die die Durchmischung beschleunigen.
Nun ist so ein Planet im Energiestrom der Sonne ja nur ein winziges Teilsystem und offen.
Es geht um die Entropie des Sonnensystems vor dem Hintergrund des umliegenden Raums.
Die Photonen der Sonne haben eine Frequenzverteilung, die der Oberflächentemperatur entspricht. Sie werden ins All abgestrahlt, also räumlich verteilt, das ist schon mal ordentlich viel Entropieproduktion. Treffen sie nun auf Materie, werden die reflektiert bzw. absorbiert und reemitiert.
Also aus einen engen Spektrum der Sonnenphotonen werden Photonen anderer Frequenzen. Und dann entstünde der größte Entropieeffekt wenn die Photonen in einem möglichst breiten Spektrum abgestrahlt würden.
Da nun so eine Biosphäre die einfallenden Sonnenphotonen vielstufig prozessiert verbreitert sie das Spektrum und schafft also mehr Entropie im Gesammtsystem.

Ich das einsichtig?

Für Überlegungen über Entropie in offenen Systemen hat Prigogine übrigens einen Nobellpreis bekommen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ilya_Prigogine

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