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  • Adrian_E

mehr als 1000 Beiträge seit 27.11.2016

"Fossil-atomar" - ein dummes Schlagwort von Ignoranten

Es ist natürlich legitim, dass es in der Energiepolitik verschiedene Positionen gibt. Es gibt aber auch Schlagworte, welche diejenigen, die sie verwenden, als ignorante Ideologen entlarven. Ein solches ist die unsinnige Wortverbindung "fossil-atomar", mit welcher zwei völlig verschiedene Arten von Energiequellen in den gleichen Topf geworfen werden.

Ein offensichtlicher Unterschied ist natürlich, dass Kernenergie im Unterschied zu fossilen Brennstoffen klimafreundlich ist und deshalb abgesehen von einigen ewiggestrigen Ideologen in Deutschland und Österreich weltweit als sinnvoll für den Kampf gegen die Klima-Erwärmung gesehen wird.

Aber viel wichtiger ist im Kontext dieses Artikels, in dem es um Energiesicherheit geht, ein anderer Unterschied. Wegen der viel größeren Energiedichte kann bei der Kernenergie problemlos der Brennstoff für eine lange Zeit (z.B. zehn Jahre) gelagert werden, und das braucht nicht einmal viel Platz. Somit ist man, wenn man die Brennstäbe im Voraus kauft, nicht von durchgehend funktionierenden Lieferketten abhängig. Das ist eine ganz andere Situation als mit fossilen Brennstoffen, wo es unmöglich wäre, Brennstoffe für den Energiebedarf in einer so langen Zeitperiode zu speichern (das längste sind Gasvorräte für ein paar Monate).

Aufgrund der viel geringeren Energiedichte ist der Rohstoffbedarf pro produzierter Energie bei Solar- und Windenergie um ein Vielfaches größer als bei Kernenergie, und diese Rohstoffe müssen ja auch aus dem Ausland kommen. Dazu kommt, dass Solar- und Windkraftanlagen eine viel kürzere Laufzeit als Kernkraftwerke haben. Wenn man das Problem der intermittierenden Verfügbarkeit und der Dunkelflauten ignoriert (was man natürlich nicht tun sollte!), sind Solar- und Windenergie im Hinblick auf Energiesicherheit bei bedrohten Lieferketten besser als fossile Brennstoffe, bei denen man auf ständigen Nachschub angewiesen ist. Die Anlagen brauchen zwar viele Rohstoffe, aber wenn sie einmal gebaut sind, sind sie, solange sie funktionieren, nicht auf ständigen Nachschub angewiesen. Besser als Kernenergie sind sie aber bezüglich der Energiesicherheit nicht. Die Kernkraftwerke können viele Jahrzehnte gut funktionieren, und dank der großen Energiedichte können die Vorräte der Brennstoffe problemlos so groß sein, dass es kein Problem ist, wenn die Lieferketten vorübergehend beeinträchtigt sind.

Ich denke, Bullshit-Schlagwörter wie "fossil-atomar" sind immer ein gutes Erkennungsmerkmal für verbohrte Ideologen, die nicht an einer sachlichen Diskussion interessiert sind.

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