Dampflokomotive schrieb am 05.03.2024 12:02:
Moment mal. Also entweder die Lokführer sind normale Angestellten, dann dürfen sie auch streiken. Und sich ihre Gewerkschaft auch aussuchen. Diese darf und sollte für die Interessen ihrer Mitglieder stehen.
Das ist ja nicht verkehrt. Hier haben wir es aber mit einer Gewerkschaft zu tun, für deren Chef das Wort "Verantwortung" ein Fremdwort zu sein scheint. Weselsky verhält sich rücksichtslos - weil er es kann. Er nutzt die Tatsache, dass die Bahn ein Teil der Daseinsfürsorge und für die Wirtschaft erheblich bedeutender als viele andere Branchen ist, schamlos aus. Er verhandelt nicht - er beharrt einfach auf seinen Forderungen.
Problem ist nur, das Beamte man nicht so schön ausbeuten kann, wie normale Arbeitgeber.
Doch, kann man. Die sind bloß besser abgesichert. Mittlerweile gibt es Selbsthilfegruppen, die sich das Motto "Sicherheit ist nicht alles" auf die Fahnen geschrieben haben und z.B. von Burnout bedrohte, ausstiegswillige Lehrer beraten.
Aber diese Typen interessiert eigentlich nur, wie man die Lokführer weiterhin mit einen Appel und Ei abspeisen kann, für üppige eigene Bezüge, eventuell nach der aktiven Politikphase hinaus.
Das ist populistischer, undifferenzierter Scheiß. Die Lokführer werden nicht mit einem Appel und einem Ei abgespeist, dafür sind sie viel zu wichtig. Und die Tatsache, dass es immer Leute gibt, die für weniger Arbeit mehr Kohle einsacken - zuweilen viel mehr - macht das Verhalten der GDL nicht besser. Deutschland ist nun mal eine knallharte Klassengesellschaft, aber aus meiner Sicht ist das ein anderes Thema.
Und über das völlig bescheuerte Argument, es müsste ein Burgfrieden herrschen, weil man im Ukrainekrieg involviert seit, verliere ich mal kein Wort.
Ich auch nicht. Wissing eben. Die FDP bringt erstaunlich viele Politiker hervor, die irgendwie... sagen wir, auf unangenehme Art originell sind.