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  • kemmerich

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Re: Wenn der Streik den Kunden mehr trifft als den Vorstand

helamsha schrieb am 05.03.2024 17:36:

Es sind eher die Auswirkungen auf die Wirtschaft und Bevölkerung, die das BMDV dazu bewegen könnte auf den Vorstand einzuwirken.

Das wird kein in die Sache involvierter Politiker tun, wenn er noch bei Trost ist, damit kann er nur verlieren - selbst dann, wenn er die Forderungen der Gewerkschaft für berechtigt hält. Schon gar nicht wird er sich darauf konzentrieren, auf eine der beiden Seiten einzuwirken.

Da sind Schlichter gefragt. Die haben sich jetzt einen Monat lang abgemüht, es gab Kompromissvorschläge - alle von der GDL abgelehnt. Weselsky will die 35-Stunden-Woche ohne Abstriche, darunter macht er es nicht. Wozu eigentlich Verhandlungen?

Der Minister ist aber contra GDL eingestellt.

Ne, der ist kontra Streik eingestellt. Er will, dass die Bahn wieder zuverlässig (im Rahmen ihrer Möglichkeiten 😊) fährt.

Der Streik ist also wenig effizient und verspricht nur dann Erfolg wenn er für die Kunden maximal lästig wird.

Der "Erfolg" wir darin bestehen, dass die Öffentlichkeit der GDL kein Verständnis mehr entgegenbringen wird und Gewerkschaften insgesamt an öffentlichem Ansehen einbüßen. Was ein schwerer Schaden ist, denn Gewerkschaften sind wichtig.

Die Auswirkungen auf die Kunden sind also keine Kollateralschäden sondern der einzige Hebel, den die GDL hat

Den verspielt sie gerade - weil sie sich nicht an Regeln hält. Wer nach etlichen Verhandlungsrunden einfach vom Tisch aufsteht und sich darüber beschwert, dass die Forderungen ja gar nicht komplett erfüllt wurden, hat jedes Recht darauf verwirkt, ernst genommen zu werden. Jedenfalls als Verhandlungspartner. Verhandeln heißt nicht, solange rumzupokern, bis man alles bekommen hat, was man will.

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