Monarch75 schrieb am 06.09.2023 13:44:
Der jeder praktizierende Arzt wird dir da widersprechen wollen! Mal ganz davon ab, das diese Sichtweise moralisch verwerflich ist. Als ob das Leben von Alten und Vorerkrankten nichts wert wäre. Beispielsweise wir häufig bei Autoimmunerkrankungen zur Sympthomlinderung das Immunsystem unterdrückt.
A) sagt das keiner.
B) ist das Moralisierung eines Problems hinderlich, wenn man es lösen will.
Sagen wir mal so: ein CDU-Politiker, der meint, einer 85-Jährigen stehe kein künstliches Hüftgelenk zu, weil "einfach zu alt, um die Kosten zu rechtfertigen" (sinngemäß) reiht sich für mich ein in die Reihe jener, die der gleichen 85-Jährigen ihren günstigen Mietvertrag nicht gönnen und mit Verweis auf die Größe der Wohnung und der Wohnungsknappheit meinen, sie aus selbiger herausklagen zu müssen.
Das ist asozial.
Das ist moralisch verwerflich.
Das hilft bei keiner Problemlösung.
Eine 85-Jährige, die mit einer schweren Infektionserkrankung auf die Intensiv verlegt wird, wäre normalerweise schon "dahin". Die hohe Sterbequote bei den Intensivpatienten hat aber nicht etwa mit mangelnder Kompetenz des medizinischen Personals zu tun, sondern mit dem akut lebensbedrohlichem Zustand, in dem die Patienten eingeliefert werden. Jeder, der da rein geht und wieder lebend heraus kommt, ist also ein kleiner Sieg der Medizin über vermeintlich fatale Fälle.
Verstirbt die 85-Jährige also auf der Intensiv, dann ist das halt "normal" in dem Alter. Sie wäre ohne die Intensivbehandlung in jedem Falle verstorben, mit der Intensivbehandlung hat sie vielleicht 25% Chance bekommen.
Sperrt man die 85-Jährige in der Seniorenresidenz ein und verweigert ihr selbst grundlegende Kontakte zu anderen Menschen einschließlich ihrer Angehörigen, ist das moralisch verwerflich. Insbesondere dann, wenn die Menschen nicht mehr verstehen, warum das geschieht und warum ihre Enkel sie nicht mehr besuchen kommen. Die Corona-Jahre waren für Alte wie Kinder praktisch psychische Folter (der Vorwurf lautet Vergewaltigung!) und ist durch nichts zu rechtfertigen, auch nicht "Lebensrettung".
Gerade Corona sollte eigentlich gezeigt haben, das auch gesunde Menschen von einer viralen, Infektion lebensgefährlich getroffen werden können.
Für jeden vor Corona geretteten Menschen hat mal halt fünf andere mit einem mRNA-Impfstoff lebenslang gezeichnet. Es sterben nach wie vor Menschen an den Folgen dieser Injektionen, während Covid 19 längst endemisch ist und von der keinerlei größere Gefahr ausgeht als von der normalen Grippe. Nur ist der Grippe-Impfstoff zur Prävention ungleich weniger gefährlich und keine Voraussetzung zur Teilhabe am sozialen Leben. Aufgezwungen wurde der auch nicht.
Ich sag's nur.