Einige Kommentare

Ein Schutz vor asymptomatischen Infektionen besteht nach einer einmaligen Impfung nicht und ist nach zwei Impfungen gering (22 Prozent).

Hmm, für was ist dann der kommende Impfausweis gut? Infektiös ist man dann ja immer noch, wenn auch, wie der Hr Kolenda hofft, etwas weniger.

Die Verdachtsfall-Melderate für UAE betrug für alle drei bisher zugelassenen Impfstoffe 2,0 pro 1.000 Dosen und für schwerwiegende UAE 0,3 pro 1.000 Dosen. Die Astrazeneca-Vakzine lagen mit 7,6 Fällen pro 1.000 Dosen insgesamt über dem Schnitt, mit 0,2 schweren UAE pro 1.000 Impfungen aber darunter.

Nur zum Vergleich: diese 0.2 %o liegen in der gleichen Größenordnung wie die Wahrscheinlichkeit, an Corona zu sterben für die Altersgruppe unter Mitte 30. Sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten bei der Abwägung, ob sich eine Impfung lohnt oder das Risiko doch zu hoch ist, wenn man jünger ist. Bei dieser Abwägung sollte man auch im Hinterkopf behalten, dass mit ziemlicher Sicherheit diese offiziellen UAE-Raten eher die untere Grenze der Realität darstellen. Nicht, weil das PEI irgendwas mit Vorsatz fälscht, wie hier in den Kommentaren immer wieder durch klingt, sondern weil bei der Hauruck-Aktion "Impfen gegen die nächste böse BILD-Schlagzeile" mit Sicherheit UAEs unter den Tisch fallen und/oder anderen Ursachen zugeschrieben werden. Ich wette z.B. ein kleines Vermögen darauf, dass die Harnwegsinfektion meiner Mutter, die sie am Tag nach der Impfung bekam und wegen der sie dann im Krankenhaus landete, kein Mensch als UAE gemeldet hat. Bei einer über 90-Jährigen ist aber jeder Krankenhausaufenthalt alleine aufgrund der Krankenhauskeime eine existenzielle Gefahr.

Forscher der Universität Greifswald hatten in Zusammenarbeit mit dem PEI und Kollegen aus Wien und Graz herausgefunden, warum es nach Astrazeneca-Injektionen zu Thrombosen, insbesondere der Sinusvenen des Gehirns, gekommen war. Die Forscher erklärten, dass in allen der neun von ihnen untersuchten Blutproben von Betroffenen die Thrombozyten (Blutplättchen) fehlaktiviert waren.

Die Forscher haben den Mechanismus dieser Thrombosen aufgeklärt, aber nicht ihren Grund gefunden. Da sollte man schon ein bisschen auf präzise Sprache achten. Und solange man nicht diesen Grund gefunden hat, kann man auch nicht belastbar beurteilen, wie wahrscheinlich es ist, dass solche Thrombosen auftreten. Die Aussage, dass man bisher "...nur 40 bis 50 bekannte Fälle dieser Art..." in Europa gefunden hat, heißt nur, dass bei diesen 40 bis 50 Fällen korrekt diagnostiziert wurde. Wie oft das nicht der Fall war und ist, weiß kein Mensch.

Angesichts der herrschenden Impfstoffknappheit wäre es sehr wünschenswert, wenn weitere Impfstoffe, die sich bewährt haben, in der EU und bei uns in Deutschland verfügbar wären. Dazu gehört auch der russische Impfstoff Sputnik V

Wo genau hat sich Sputnik V bewährt? Es gibt die zwei zitierten Veröffentlichungen in Lancet, die von Fachleuten mit nachvollziehbaren Argumenten massiv kritisiert wurden. Diese Argumente sind m.W. bis heute nicht widerlegt, auch weil ganz offensichtlich die beteiligten russischen Wissenschaftler kein Interesse daran haben oder haben dürfen. Also wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben als den vorgesehen Lauf der Dinge abzuwarten. Der sieht vor, dass die EMA einen Zulassungsantrag anhand der mitgelieferten Daten überprüft. Bis heute ist nicht klar, ob so ein Antrag überhaupt schon gestellt wurde. Die EMA hat aus eigener Initiative begonnen, die veröffentlichten -- nicht: die eingereichten -- Daten zu prüfen, um wenigstens irgendwelche Daten prüfen zu können. Man geht wohl nicht allzu irre, wenn man dies als Akt purer Verzweiflung interpretiert. Für alle chinesischen Impfstoffe ist die Situation übrigens exakt die gleiche: außer Propaganda-Meldungen weiß man nichts. Nachdem der Hr Kolenda ja so schön den Prof Kuschinsky zitiert, hat er sicher auch noch ein passendes Zitat auf Lager, was man von Impfstoffen zu halten hat, die ohne belastbare Daten entwickelt und gespritzt werden. Der Hr Stöcker lässt grüßen!