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  • s.reihle

489 Beiträge seit 02.04.2017

Inflation ist ja kein neues Phänomen.

Ende 80er, Anfang 90er Jahre lagen die Baufinanzierungen, wenn ich mich noch recht erinnere, im zweistelligen Prozentbereich. Und das war noch nichts im Verhältnis zu den 20ern oder der Währungsreform nach dem Krieg.
Seit Draghis "whatever it takes" laufen die Notenpressen heiß, und die neuen Scheinchen müssen ja irgendwo hin. Statt Sie für schlechte Zeiten zu bunkern wurden sie in Umlauf gebracht, denn "auf der Bank bekommt man sowieso keine Zinsen" bzw. Wahlgeschenke kosteten nichts, was besonders der Süden Europas für sich zu nutzen wusste. Ich war noch nie ein Freund Angela Merkels, aber mit ihrer Sparpolitik hatte sie recht.
Seit dem Wirtschaftswunder der 50er ging es immer nur bergauf. Aus 48-Stunden-Woche wurde in manchen Bereichen 30-35 bei längerem Urlaubsanspruch, gestiegen Einkommen standen bis vor kurzer Zeit noch eigentlich zu niedrigen Lebenshaltungskosten gegenüber - so ziemlich jeder Landwirt kann ein Lied davon singen. Und der deutsche Michel glaubt inzwischen, dass er auf diese immer weiter steigende Lebensqualität ein Anrecht hat.
Jetzt scheint die Party erst einmal vorbei zu sein, und von seinen Besitzständen will natürlich keiner runter. Auf eine zweite Urlaubsreise verzichten? Sollen erst mal die Reichen zahlen. Solidarität mit denen die es wirklich hart trifft? Ich füchte, dass ich nicht lange genug leben werde, um einmal die oft überbezahlten Metaller für höhere Löhne im Gesundheitswesen streiken zu sehen. Nach Covid die zweite interessante Sozialstudie in gerade mal drei Jahren.
Solange der Wähler weiter den Rattenfängern hinterherläuft, die ihm das Meiste versprechen, wird sich an dem System nichts ändern. Ausufernder Sozialstaat, aufgeblasene Verwaltung und damit verbundene Politik- und Umverteilungskosten führen zu höheren Schulden. Bestes Mittel dagegen: Keine machen.

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