Der Zusammenschluss mit der WASG war der größte Fehler der Linken aus dem Osten. Ab da ging es bergab.
Den Gedanken hatte ich auch schon mal eines Abends. Nur dann erinnerte ich mich: Der Zusammenschluss war der verzweifelte Versuch Gregor Gysis, die Situation zu verhindern , im Osten die PDS und im Westen einige Splitter der PDS zu haben und gleichzeitig im Westen die WASG und im Osten einige Splitter der WASG, was unterm Strich vier verschiedene linke Bewegungen und keine einzige linke Partei bedeutet hätte. Die hätten sich gegenseitig bekämpft, und da die 5%-Sperrklausel stets bundesweit gilt, hätte auch keine dieser linken Bewegungen wieder den Einzug in den Bundestag geschafft. Oskar Lafontaine wird ähnliche Gründe gehabt haben.
Das klappte Anfangs ja auch ganz gut, aber DIE LINKE hat dann die Richtung verloren (und nun sogar ein schräges neues Logo).
In Kürze werden wir zwei linke Bewegungen haben, die sich beide für eine Partei halten, und die sich gegenseitig bekämpfen werden. Die Partei "Die Linke" (so die neue Schreibweise) wird intern zerreißen zwischen Realpolitikern, die eigentlich besser zur Wagenknecht-Bewegung passen als zu dem anderen Flügel der eigenen Partei. Der Parteivorstand, dessen Aufgabe es wäre, die Partei zusammen zu halten, wird stattdessen alles tun, damit die Partei möglichst schnell auf dem Bedeutungslevel etwa der DKP angekommt.
Ob eine Wagenknecht-Partei jemals Bedeutung haben wird, ist unklar. Die Wahlergebnisse der Europawahl werden immer noch kein Maßstab sein. Die der übernächsten Kommunalwahlen schon eher, denn dafür braucht man lokale Strukturen und Menschen, die dort tatsächlich und wahrnehmbar politisch arbeiten. Selbst Protestwähler überlegen da, wen sie ankreuzen.