Daniel Unruh schrieb am 17.10.2023 13:31:
pov2002 schrieb am 17.10.2023 10:10:
Dass dieser Begriff [Siegerjustiz] auch da passt, wo in der Tat Kriegsverbrechen geahndet werden, sieht man daran, dass vergleichbare Kriegsverbrechen des Westens nicht geahndet werden. Es geht also nicht um Kriegsverbrechen, bzw. darum, dass die verfolgt und geahndet werden.
Es ist besser, wenn wenigstens die Hälfte aller Kriegsverbrechen geahndet wird, als wenn gar keine Kriegsverbrechen geahndet werden.
Nach dem Motto "lieber eine Klassenjustiz als gar keine Justiz" ? Nein danke.
Du drückst dich um die Analyse wofür und weswegen die Kriegsverbrechen angeklagt und geahndet werden, indem du einfach dein Bedürfnis als Grund unterstellst, und das wäre dann ja immerhin schon zur Hälfte befriedigt.
Und das stimmt eben nicht.
Es kann dem Westen nicht um Kriegsverbrechen und deren Verfolgung gehen, wenn da mit zweierlei Maß gemessen wird. Die Anklage und die Verurteilung ist eine Überhöhung des eigenen Zwecks, die kriegführende, siegreiche Partei setzt ihr Interesse ins Recht.
In diesem Sinne ist die Anklageerhebung des IStGH gegen Putin als ein positiver Schritt in Richtung mehr Gerechtigkeit zu sehen. Jetzt müssen wir nur noch den Sieg abwarten. Irgendwann in der Zukunft wird Rußland Putin ausliefern, so wie zuvor schon Serbien Milošević ausgeliefert hat.
Als wenn es in der Politik irgendwo um Gerechtigkeit ginge! BTW, wäre Nazideutschland siegreich gewesen, hätte die auch die unterlegene Partei vor Gericht gestellt. Denk mal drüber nach.