Merkwürdig. Wenn's eine "Einzelaktion" ist, ist es kritisch und man erklärt den "Konformitätsdruck" zum Problem. 90% der SchülerInnen haben sich dem sofort gebeugt. Früher hätte meine Mutter gesagt: wenn einer von der Brücke springt, springen alle nach. Da ist wohl was dran.
Wenn's dagegen staatlich befohlen wird in Form der Mundschutzmaske oder in weniger sichtbaren Varianten wie Corona-App oder Immunitätsnachweis, dann wird das für "maßvoll" gehalten. Beim Mundschutz wird auf "Selbstkontrolle durch Konformitätsdruck" gesetzt, vulgo: wenn ALLE den Mundschutz im Geschäft tragen, wird man sich dem unterordnen und nicht OHNE rumfahren. Selbst der größte Rebell kneift dann den Schwanz ein, wenn er allein ist. Konformitätsdruck geht aber in beide Richtungen - trifft eine Gruppe ohne Mundschutz ein und gibt's keine Sanktionen, dauert's nicht lange und die Masken fallen. Bisher scheint das aber eher nicht die Regel zu sein.
Dabei ist es im Grunde genau das gleiche: Mundschutz, "grüner Immunitätspunkt" ... all die sind im Sinne des Gesslerhuts eingeführt und die Funktion der Maßnahmen basiert allein auf dem Konformitätsdruck. Man will ja nicht auffallen und dieser Tage fällt man ohne Mundschutz so auf, wie ein FKK-Anhänger am Bikinistrand.
Also, warum auf einmal kritisch, warum wird auf einmal eine "Schwelle überschritten", nur weil sie von einem privaten Werbeunternehmen "empfohlen" wurden, wenn die gleichen Dinge aber vom Staate kommen, ist es in Ordnung? Ist Kot genießbarer, wenn er vom Leithammel abfällt statt vom Untertanenschaf?