> > > Albert Einstein war ein großer Befürworter der Nuklearwaffe.
> > Nach Hiroshima und Nagasaki bezeugte er oeffentlich seine Abscheu.
>
> Das ist ein bißchen leutseelig, findest Du nicht?
> Erst recht für einen so intelligenten Mann wie Einstein.
Intelligenz mit einer gehörigen Portion (kindlicher) Naivität. Das
machte den Mann ja auch so sympathisch.
> Die Amis wollten selber die Bombe. Daß die bösen Nazis auch daran
> arbeiten würden und man ihnen deshalb zuvorkommen müsse, war einfach
> nur vorgeschoben.
>
> Ich frage mich ernsthaft, was Leute wie Einstein (er war ja wirklich
> nicht der einzige) geritten hat, den Amis den Bau der Bombe zu
> empfehlen.
Genau aus dem Grund: Aus Angst vor der deutschen Bombe. Der Mann war
jüdischer Abstammung, Sozialist, Professor der Physik und hat bis zur
Machtübernahme der Nazis in Berlin gelebt. Und ihm war der Stand der
Physik in D wohl bekannt.
> Keiner dieser Wissenschaftler hatte valide Informationen
> über den Stand des deutschen Nuklearwaffenprogramms. Auch die
> Geheimdienste der VSA hatten keinen Anhaltspunkt, daß in DE verstärkt
> an der Bombe geforscht wurde.
Es gab ja durchaus ein deutsches Nuklearprogramm für zivile wie
militärische Zwecke. Und zum Zeitpunkt als Einstein den berühmten
Brief an den Präsidenten schrieb, war D auch tatsächlich weltweit
spitze, was diese Entwicklung angeht. Wie kompliziert der Bau am Ende
wirklich war, weiß man eben erst hinterher. Und auch hinterher erst
wurde exakt bekannt, wie weit die Deutschen wirklich waren. Man kann
von Glück sagen, dass Hitler kein großer Freund der Wissenschaft war.
> Die Forschungen an der Kernwaffe in DE haben sich ja im Nachhinein
> auch als eher kümmerlich herausgestellt und sie wurden letztlich
> verworfen, weil man das Potential der Kernspaltung völlig falsch
> einschätzte.
Eben: im Nachhinein. Aber das war noch nicht bekannt, als das
Manhatten-Projekt gestartet wurde, bzw. als Einstein zuvor diesen
Brief schrieb. Wann war das? Im August 1939. Da waren die Deutschen
tatsächlich schon sehr weit, relativ zu anderen Ländern jedenfalls.
Bekanntlich waren sie aber schon kurz danach mit anderen Dummheiten
beschäftigt.
> Die Panikmache der Exilwissenschaftler war eine einzige große
> Luftnummer, die den Befürwortern der Nuklearwaffe in den VSA
> natürlich sehr gelegen kam: Man muß den Amis durchaus anrechnen, daß
> sie damals, im Unterschied zu vielen anderen, tatsächlich an das
> Potential der Nuklearwaffe glaubten.
Und das haben die Amis natürlich ganz ohne die Exilwissenschaftler
herausgefunden... Beschäftige Dich mal mit der Geschichte der
Atombombe und wer da wie beteiligt war! Einstein hat nicht umsonst
Zeit seines Lebens seine Rolle in diesem Spiel bereut. Szilard hat
danach mit der Physik aufgehört.
> Mal abgesehen davon, daß die Nordamerikaner einen riesigen Aufwand
> treiben mußten, um an die Bombe zu kommen. Einen Aufwand, den
> Deutschland gar nicht hätte leisten können, selbst wenn Hitler die
> Bombe hätte haben wollen.
Fast ganz Europa zu erobern ist natürlich ein wesentlich geringerer
Aufwand... Nein, natürlich hätte Deutschland auch die Bombe bauen
können. Alles eine Frage der Prioritäten. Ob Deutschland ohne WK II
auch einen Bombenbauwettlauf gewonnen hätte, ist eine andere Frage.
> Und mit Verlaub: Das dürfte schon damals
> dem ein- oder anderen Wissenschaftler des Manhattan Projects
> aufgefallen sein. Besonders denen, die aus Deutschland kamen und
> genau wußten, wie das dortige Wissenschaftsystem organisiert ist.
Sicher ist: Spätestens Mitte der 40er war relativ klar, dass D die
Bombe nicht bauen würde können. Aber da war der zweite Weltkrieg noch
voll im Gang, und natürlich bricht man ein Milliardenprojekt nicht
einfach mittendrin ab. Nicht, wenn am Ende die ultimative Waffe
stehen könnte.
Ich will das auf keinen Fall verteidigen, sondern nur erklären.
> > Nach Hiroshima und Nagasaki bezeugte er oeffentlich seine Abscheu.
>
> Das ist ein bißchen leutseelig, findest Du nicht?
> Erst recht für einen so intelligenten Mann wie Einstein.
Intelligenz mit einer gehörigen Portion (kindlicher) Naivität. Das
machte den Mann ja auch so sympathisch.
> Die Amis wollten selber die Bombe. Daß die bösen Nazis auch daran
> arbeiten würden und man ihnen deshalb zuvorkommen müsse, war einfach
> nur vorgeschoben.
>
> Ich frage mich ernsthaft, was Leute wie Einstein (er war ja wirklich
> nicht der einzige) geritten hat, den Amis den Bau der Bombe zu
> empfehlen.
Genau aus dem Grund: Aus Angst vor der deutschen Bombe. Der Mann war
jüdischer Abstammung, Sozialist, Professor der Physik und hat bis zur
Machtübernahme der Nazis in Berlin gelebt. Und ihm war der Stand der
Physik in D wohl bekannt.
> Keiner dieser Wissenschaftler hatte valide Informationen
> über den Stand des deutschen Nuklearwaffenprogramms. Auch die
> Geheimdienste der VSA hatten keinen Anhaltspunkt, daß in DE verstärkt
> an der Bombe geforscht wurde.
Es gab ja durchaus ein deutsches Nuklearprogramm für zivile wie
militärische Zwecke. Und zum Zeitpunkt als Einstein den berühmten
Brief an den Präsidenten schrieb, war D auch tatsächlich weltweit
spitze, was diese Entwicklung angeht. Wie kompliziert der Bau am Ende
wirklich war, weiß man eben erst hinterher. Und auch hinterher erst
wurde exakt bekannt, wie weit die Deutschen wirklich waren. Man kann
von Glück sagen, dass Hitler kein großer Freund der Wissenschaft war.
> Die Forschungen an der Kernwaffe in DE haben sich ja im Nachhinein
> auch als eher kümmerlich herausgestellt und sie wurden letztlich
> verworfen, weil man das Potential der Kernspaltung völlig falsch
> einschätzte.
Eben: im Nachhinein. Aber das war noch nicht bekannt, als das
Manhatten-Projekt gestartet wurde, bzw. als Einstein zuvor diesen
Brief schrieb. Wann war das? Im August 1939. Da waren die Deutschen
tatsächlich schon sehr weit, relativ zu anderen Ländern jedenfalls.
Bekanntlich waren sie aber schon kurz danach mit anderen Dummheiten
beschäftigt.
> Die Panikmache der Exilwissenschaftler war eine einzige große
> Luftnummer, die den Befürwortern der Nuklearwaffe in den VSA
> natürlich sehr gelegen kam: Man muß den Amis durchaus anrechnen, daß
> sie damals, im Unterschied zu vielen anderen, tatsächlich an das
> Potential der Nuklearwaffe glaubten.
Und das haben die Amis natürlich ganz ohne die Exilwissenschaftler
herausgefunden... Beschäftige Dich mal mit der Geschichte der
Atombombe und wer da wie beteiligt war! Einstein hat nicht umsonst
Zeit seines Lebens seine Rolle in diesem Spiel bereut. Szilard hat
danach mit der Physik aufgehört.
> Mal abgesehen davon, daß die Nordamerikaner einen riesigen Aufwand
> treiben mußten, um an die Bombe zu kommen. Einen Aufwand, den
> Deutschland gar nicht hätte leisten können, selbst wenn Hitler die
> Bombe hätte haben wollen.
Fast ganz Europa zu erobern ist natürlich ein wesentlich geringerer
Aufwand... Nein, natürlich hätte Deutschland auch die Bombe bauen
können. Alles eine Frage der Prioritäten. Ob Deutschland ohne WK II
auch einen Bombenbauwettlauf gewonnen hätte, ist eine andere Frage.
> Und mit Verlaub: Das dürfte schon damals
> dem ein- oder anderen Wissenschaftler des Manhattan Projects
> aufgefallen sein. Besonders denen, die aus Deutschland kamen und
> genau wußten, wie das dortige Wissenschaftsystem organisiert ist.
Sicher ist: Spätestens Mitte der 40er war relativ klar, dass D die
Bombe nicht bauen würde können. Aber da war der zweite Weltkrieg noch
voll im Gang, und natürlich bricht man ein Milliardenprojekt nicht
einfach mittendrin ab. Nicht, wenn am Ende die ultimative Waffe
stehen könnte.
Ich will das auf keinen Fall verteidigen, sondern nur erklären.