JPhil schrieb am 5. Dezember 2006 11:30
> Diese Aussage ist falsch. Zum einen, weil Frankreichs Atomprogramm ja
> alleine schon über Beteiligungen an EADS und dem Ariane-Programm
> durchaus von anderen EU-Staaten direkt subventioniert wurde.
Das ist keine einseitige Subvention zugunsten Frankreichs. Jedem
anderen EADS-Teilnehmer stehen die Erkenntnisse aus dem
Ariane-Programm ebenso zur Verfügung. Wenn nur die Franzosen dieses
Know-how nutzen, dann ist das wohl nicht ihre Schuld. Die M51 kostet
den Normalfranzosen auch so noch genug Steuerkohle. Und die muß er
selber zahlen.
> Von
> anderen Finanzströmen, die z.B. in Form von Agrarsubventionen nach
> Frankreich fließen, müssen wir gar nicht erst anfangen.
Agrarsubventionen kriegt jeder, nicht nur die Franzosen. Seitdem
Deutschland sich die ostdeutsche Armutszone ans Knie genagelt hat,
bekommt es auch sehr viel mehr Geld aus Brüssel. Das hat unseren
europäischen Nachbarn anfangs gar nicht geschmeckt, daß jetzt auf
einmal auch die Deutschen arm sind und der Kuchen umverteilt wird.
Aber so ist das halt. Dein französischer Wein im Supermarkt ist
billig, und das ist eine unmittelbare Folge der Agrarsubventionen.
Beschwer Dich also nicht, Du hättest nix davon.
> Hinzu kommt,
> dass das Ganze Atomprogramm, also mitsamt Flugzeugträger und
> Atomubooten für Frankreichs Volkswirtschaft ja nicht nur belastend
> wirkt, im Gegenteil: Die franz. Werften und Rüstungsbetriebe
> verdienen daran ganz hervorragend.
Atomwaffen sind totes Kapital. Sie werden gebaut, sie stehen rum, sie
rosten. sie müssen nach ein paar Jahrzehnten ersetzt werden. Sie sind
unverkäuflich, auch die Technologie ist nur partiell verkäuflich,
denn wenn man sie verkauft, hat man das Problem, daß sich damit
jemand anders Nuklearwaffen oder Raketen baut, von dem man es gar
nicht wünscht.
Jeden Euro, den Frankreich für seine Nuklearwaffe ausgibt, kann es
nicht für Krankenhäuser oder Universitäten ausgeben. Das französische
System zeigt sich bislang enorm leistungsfähig, da dort die
Universitäten und Krankenhäuser nicht schlechter sind als hier, man
sich aber zusätzlich noch eine Nuklearwaffe leisten kann. Und das
auch noch mit einer wesentlich kleineren Bevölkerung als in
Deutschland.
Paris hat Berlin mehrfach angeboten, sich an der französischen
Nuklearwaffe zu beteiligen und dafür einen schicken Koffer mit einem
roten Knopf zu erhalten.
Berlin hat das bislang immer abgelehnt, weil es halt nicht nötig ist:
Die Franzosen unterhalten ihre Nuklearwaffe so oder so, diese Waffe
schützt Deutschland auch dann, wenn man sich nicht daran beteiligt.
M.E. ist dieses Verhalten der Kontinentaleuropäer durchaus asozial.
Und es führt natürlich dazu, daß Paris sich irgendwann sagt: Wenn wir
hier schon die strategische Sicherheit für ganz Westeuropa
übernehmen, dann wollen wir anderswo auch ein Stückchen mehr vom
Kuchen.
mfG, yossarian
> Diese Aussage ist falsch. Zum einen, weil Frankreichs Atomprogramm ja
> alleine schon über Beteiligungen an EADS und dem Ariane-Programm
> durchaus von anderen EU-Staaten direkt subventioniert wurde.
Das ist keine einseitige Subvention zugunsten Frankreichs. Jedem
anderen EADS-Teilnehmer stehen die Erkenntnisse aus dem
Ariane-Programm ebenso zur Verfügung. Wenn nur die Franzosen dieses
Know-how nutzen, dann ist das wohl nicht ihre Schuld. Die M51 kostet
den Normalfranzosen auch so noch genug Steuerkohle. Und die muß er
selber zahlen.
> Von
> anderen Finanzströmen, die z.B. in Form von Agrarsubventionen nach
> Frankreich fließen, müssen wir gar nicht erst anfangen.
Agrarsubventionen kriegt jeder, nicht nur die Franzosen. Seitdem
Deutschland sich die ostdeutsche Armutszone ans Knie genagelt hat,
bekommt es auch sehr viel mehr Geld aus Brüssel. Das hat unseren
europäischen Nachbarn anfangs gar nicht geschmeckt, daß jetzt auf
einmal auch die Deutschen arm sind und der Kuchen umverteilt wird.
Aber so ist das halt. Dein französischer Wein im Supermarkt ist
billig, und das ist eine unmittelbare Folge der Agrarsubventionen.
Beschwer Dich also nicht, Du hättest nix davon.
> Hinzu kommt,
> dass das Ganze Atomprogramm, also mitsamt Flugzeugträger und
> Atomubooten für Frankreichs Volkswirtschaft ja nicht nur belastend
> wirkt, im Gegenteil: Die franz. Werften und Rüstungsbetriebe
> verdienen daran ganz hervorragend.
Atomwaffen sind totes Kapital. Sie werden gebaut, sie stehen rum, sie
rosten. sie müssen nach ein paar Jahrzehnten ersetzt werden. Sie sind
unverkäuflich, auch die Technologie ist nur partiell verkäuflich,
denn wenn man sie verkauft, hat man das Problem, daß sich damit
jemand anders Nuklearwaffen oder Raketen baut, von dem man es gar
nicht wünscht.
Jeden Euro, den Frankreich für seine Nuklearwaffe ausgibt, kann es
nicht für Krankenhäuser oder Universitäten ausgeben. Das französische
System zeigt sich bislang enorm leistungsfähig, da dort die
Universitäten und Krankenhäuser nicht schlechter sind als hier, man
sich aber zusätzlich noch eine Nuklearwaffe leisten kann. Und das
auch noch mit einer wesentlich kleineren Bevölkerung als in
Deutschland.
Paris hat Berlin mehrfach angeboten, sich an der französischen
Nuklearwaffe zu beteiligen und dafür einen schicken Koffer mit einem
roten Knopf zu erhalten.
Berlin hat das bislang immer abgelehnt, weil es halt nicht nötig ist:
Die Franzosen unterhalten ihre Nuklearwaffe so oder so, diese Waffe
schützt Deutschland auch dann, wenn man sich nicht daran beteiligt.
M.E. ist dieses Verhalten der Kontinentaleuropäer durchaus asozial.
Und es führt natürlich dazu, daß Paris sich irgendwann sagt: Wenn wir
hier schon die strategische Sicherheit für ganz Westeuropa
übernehmen, dann wollen wir anderswo auch ein Stückchen mehr vom
Kuchen.
mfG, yossarian