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  • Der Psychater

420 Beiträge seit 05.04.2020

Knackpunkt Abtretung ukrainischer Gebiete

Ich denke, dass die ukrainische Regierung sehr große Probleme damit hatte, auf Krim und Donbass zu verzichten. Die Annektionen gehörten ja zu den russischen Bedingungen. Sie stehen an oberster Stelle in dem Krieg.

Dazu kommt, dass weder NATO noch UN noch EU eine Änderung der souveränen Grenzen nach einem Angriffskrieg begrüßen. Also von daher mögliche Kompromisse in dieser Hinsicht eher ablehnten. Ich denke aber, dass die Ukraine letztlich souverän entscheidet, es sich deshalb bloß um eine Stimmung unter Freunden handelte.

Für einen solchen Kompromiss braucht es ein Minimum an Vertrauen, vor allem von ukrainischer Seite. Für die sieht es so aus, als ob Moskau jederzeit wieder einmarschiert. Garantien und Beistandsvertrag gab es ja bereits seit den 90ern, weswegen die Ukraine auf ihre Atomwaffen verzichteten. Neue Garantien gegen Gebietsverzicht waren 2022 wie viel wert? Eher nichts.

Als dann die Gräuel von Butscha entdeckt wurden, war die Stimmung in der ukrainischen Regierung selbstverständlich emotional. Es stellte sich die Frage, wie ernst es Moskau war einen friedlichen Kompromiss zu erreichen, wenn parallel zu den Verhandlungen Kriegsverbrechen gegen ukrainische Zivilisten begangen werden. Das passt nicht zusammen. Solche unnötigen Handlungen erzeugen das starke Bedürfnis, wehrhaft zu bleiben, um die Bevölkerung zu schützen, anstatt sie Moskau mit Appeasement auszuliefern.

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