QRM schrieb am 22.04.2024 10:06:
...nicht VOM Schlachtfeld oder aus der lokalen Bevölkerung sondern von den üblichen Schreibtischtätern.
Hat jemand etwas anderes behauptet?
Finde es iwie wundersam was Leute in einfaches Posting alles so reininterpretieren, obwohl nix davon gesagt wurde.
Ich glaube nicht, dass das ein böser Kommentar war.
Dennoch ist die Sache mit der "Entscheidung auf dem Schlachtfeld" nicht so einfach, wenn das Eskalationspotential so gross ist.
Die Ukraine und die gesamten westlichen Unterstützer sind eben nicht dasselbe und haben im Detail sehr unterschiedliche Interessen. Wir haben mittlerweile die seltsame Situation erreicht, dass es für die USA im Prinzip am Besten wäre, wenn die Russen gewinnen, aber bitte nicht vollständig. Selbst wenn man grundsätzliche Sympathie gegenüber der Ukraine hat, muss man sich dann doch fragen: Wie will man auf der Basis so einen Krieg gewinnen und was soll dann der Plan sein? Der aktuelle Plan ist, dass die amerikanische Politik ihren Wählern den Ukraine-support verkauft mit dem Argument "es ist besser, wir bezahlen das Geld und es sterben Ukrainer als dass amerikanische Soldaten sterben". Und alle, inklusive der Ukraine, applaudieren und finden das super.
Aber umgekehrt ist das auch nicht so einfach. Wenn der Krieg nur enden kann, wenn die Russen gewinnen, aber wir verhindern müssen, dass sie Kiew und Odessa erobern, dann kann man sich doch wieder nicht zurücklehnen und schauen, was auf dem Schlachtfeld am Ende rauskommt. Menschen wie John Mearsheimer haben ja schon länger angesagt, dass die Russen vor allem die Ukraine in einen "dysfunctional rump state" verwandeln wollen. Eine echte Lösung hat der aber auch nicht. Mearsheimer schlägt mehr oder weniger vor, die Ukraine aufzugeben und das Problem den Europäern zu überlassen. Deswegen lieben ihn die Trumper aktuell so.