Monarch75 schrieb am 22.04.2024 11:40:
Mit einer Kriegserklärung? Anno 2003 der USA gegen den Iraq?
Einmal Nebelkerze schmeißen um vom Blödsinn, der hier oftmals verbreitet wird abzulenken.
Du hast die Nebelkerze vom "Befehl zum Krieg!" angezündet, als würde das den großen Werteunterschied ausmachen.
Da musst du dir dann halt den Hinweis gefallen lassen das derartiges Gehabe schon seit gut 80 Jahren der neue normale internationale Standard ist.
Was zur Hölle hat der Iraq-Krieg, der selbst innerhalb der NATO kontrovers diskutiert worden ist, hat der Ukrainekrieg zu tun? Whataboutism wie er im Lehrbuch steht.
Ich bin zu alt für diesen Mist....
Hier mal ein Auszug daraus wie "kontrovers" Irak innerhalb der NATO diskutiert wurde [0];
Der Irakkrieg hat auch die beispiellose militärische Stärke kombinierter Streitkräfte offenbart, die nach NATO-Standards ausgebildet wurden. Die Leistung der Koalitionsstreitkräfte auf dem Schlachtfeld bei der Operation Iraqi Freedom war schlichtweg atemberaubend. Sie operierten fast nahtlos im Gefecht und gingen problemlos zu Stabilisierungsoperationen nach dem Gefecht über.
Nach dem Irak-Krieg beginnt Washington zu verstehen, dass selbst die einzige Supermacht der Welt Hilfe braucht. Die Institutionalisierung der gegenwärtigen Pax Americana - oder welcher Name auch immer der heutigen internationalen Ordnung am besten gerecht wird - ist unumgänglich. Die globale Ordnung "einseitig" zu garantieren, ist keine realistische Option. Für die Amerikaner stellt sich daher die Frage, ob und wie die NATO an die neuen strategischen Gegebenheiten angepasst werden soll.
Die Frage, die sich dem Bündnis stellt, ist, ob die derzeitigen geopolitischen Differenzen die Fähigkeit der NATO, die militärische Grundlage für künftige Bündnisoperationen zu schaffen, zerstören werden. Darauf gibt es eine Vielzahl von möglichen Antworten. Die politischen Differenzen können noch gelöst oder zumindest besser bewältigt werden. Der Wert des Bündnisses als "Streitkräfteanbieter" ist vielleicht so groß, dass die politischen Differenzen ignoriert werden können. Umgekehrt kann die wachsende Kluft bei den Fähigkeiten zwischen den Vereinigten Staaten und dem Rest des Bündnisses die politischen Differenzen noch verschärfen.
Mit "geopolitischen Differenzen" ist dort unter anderem der geheuchelte Deutsche Wiederstand [1] gegen die Irak Invasion gemeint.
Die Relevanz hört auch nicht bei Irak auf, das Thema erstreckt sich über die gesamten frühen 2000er und den "Krieg gegen Terror"/"Achse des Bösen".
Als die Amerikaner plötzlich überall Massenvernichtungswaffen herfantasiert haben im Irak, Iran, Syrien oder Nord Korea.
Das war für Bush Grund um ABM Verträge mit Russland aufzukündigen [2] und ein NATO Raketenschild in Europa bauen zu wollen, angeblich gegen den Iran, schon vor 20 Jahren.
Gleichzeitig investierten die USA auch Massiv in die modernisierung der eigenen Atomwaffen, und NATO wurde fleissig erweitert richtung Russland, beim Irak überfallen helfen war da für einige neue Mitglieder die Feuertaufe.
All das mit der Rechtfertigung "Krieg gegen Terror!" wärend Russlands Proteste gegen eine solche NATO Ausweitung, und Amerikanische Nukleare Aufrüstung, mit "Wir sind doch nicht mehr im Kalten Krieg!" als unbegründete Paranoia abgetan wurden.
[0] https://www.nato.int/docu/review/articles/2003/06/01/rethinking-nato/index.html
[1] https://www.spiegel.de/politik/deutschland/urteil-bundesrichter-rueffeln-deutsche-unterstuetzung-des-irak-kriegs-a-372819.html
[2] https://www.theguardian.com/world/2001/dec/14/russia.usa2