Fahim schrieb am 30.10.2018 20:12:
Re: Das scheint ein kulturelles Problem zu sein
Vor 20 Jahren im Studenwohnheim sah ich in einer Wohneinheit mit gemeinsamer Küche und gemeinsamem Badezimmer, das ein chinesischer Student gefrorene Lebensmittel auftaute, indem er mit fließend Warmwasser darüber laufen ließ, unbeaufsichtigt, und über 10 Minuten lang! Das war zwar preismäßig in der Warmmiete enthalten, ist aber a) Verschwendung von Trinkwasser, b) Verschwendung von Brennstoffen, mit denen aus Grundwasser Warmwasser wird, sowie c) Unfähigkeit vorausschauend zu planen, z. B. bei Zimmertemperatur langsam aufzutauen oder im Mikrowellengrill ganz gezielt zu erwärmen oder eine Schale mit Warmwasser zu füllen und die aufzutauenden Sachen dort hinein zu legen.
Diese egoistische Dreistigkeit nach dem Motto "Nach uns die Sinnflut" und "Wir sind Herrenmenschen" zeigte sich ja auch kürzlich in Schweden: https://www.heise.de/tp/features/Schweden-Witze-ueber-Fernost-anstatt-Nahost-4177088.html
kulturelles Problem? Nein, ich sehe jeden Tag jede Menge Autofahrer, davon überwiegend viele alleine in einer riesigen Metallkutsche mit unzähligen Pferdestärken und dabei werden noch im Stadtbereich nur sehr kurze Distanzen (unter 5km) damit gefahren. Ich könnte jetzt natürlich wie Du, das einfach auf die typische deutsche Mentalität verschieben, das ist es aber nicht. Ignoranz, Rücksichtslosigkeit, Bequemlichkeit etc. sind bei jedem Menschen zu erkennen, wenn man genau hinschaut. Das genaue Hinschauen kann jeder bei sich selbst ausprobieren und es würde mich wundern, wenn man nicht fündig würde. Die Frage ist nur, wie weit diese Verhaltensweisen verstärkt werden --- es soll Leute geben, die können nicht ohne Handy einkaufen gehen, weil sie sonst im Laden nicht zurückfragen können was dringend gekauft werden sollte (mal so als Beispiel von Gedankenlosigkeit).
Ach so, was denkst Du ob es auch ein kulturelles Problem ist Fehler nur bei anderen (Kulturen) zu erkennen?