DealeyLama schrieb am 4. Januar 2007 20:05
> ...gehört mehr als nur die herrschaft der mehrheit...und das sage ich
> obwohl ich sehr für eine direkte demokratie bin...
Nö, dazu gehört nicht mehr.
Aber vielleicht könntest du mich ja mal aufklären, was in einer
Demokratie noch dazu gehört.
> was wäre denn wenn man per - hochdemokratisch! - volksabstimmung
> beschlösse alle berliner nur noch mit currywurst zu ernähren? was ist
> denn dann mit dem anspruch der berliner auf
> nahrungsmittelselbstbestimmung? ist der dann undemokratisch?
Das mit der Currywurst könnte passieren, und wäre auch demokratisch.
Nur müßten sich dann alle anderen Menschen in der demokratischen
Gemeinschaft vergegenwärtigen, daß ihnen das selbe passieren könnte.
Für die Einen nur noch Kekse, Anderen müßten sich von, denk dir was
aus, ernähren, uswusf.
Hier käme dann das Prinzip zur wirkung: "Was du nicht willst, was man
dir tu', das füg' auch keinem andern zu.
Darum ist es in einer demokratischen Gemeinschaft sinnvoll, sich auf,
_von_einer_demokratischen_Mehrheit_getragene, Grundsätze bzw. Regeln
des Zusammenleben zu einigen. In diesem Fall würde es dann mit
Sicherheit eine demokratische Mehrheit für ein Recht auf
Nahrungsmittelselbstbestimmung geben, und die Berliner hätten noch
mal Glück gehabt.
Übrigens, solche Grundsätze sind nicht gottgegeben, sondern müssen
von der Gemeinschaft erst _demokratisch_ beschlossen werden. Und
natürlich ist es nicht immer möglich, die Tragweite solcher
Grundsätze bzw. Regeln zu überschauen, sprich, man muß diese
Grundsätze bzw. Regeln, wenn sie der Mehrheit schaden, auch ändern
bzw. ergänzen können. Ein Fall könnte z.B. sein, daß in einer
demokratischen Gemeinschaft die Mehrheit arm und eine Minderheit
reich ist. Da hat dann die Mehrheit bei der Festlegung der
entsprechenden Regeln irgend etwas nicht richtig bedacht, es sei
denn, die Mehrheit möchte arm sein, wovon aber nicht auszugehen ist.
Aber wie gesagt, das alles gilt natürlich nur, wenn wir über
Demokratie reden.
KI
> ...gehört mehr als nur die herrschaft der mehrheit...und das sage ich
> obwohl ich sehr für eine direkte demokratie bin...
Nö, dazu gehört nicht mehr.
Aber vielleicht könntest du mich ja mal aufklären, was in einer
Demokratie noch dazu gehört.
> was wäre denn wenn man per - hochdemokratisch! - volksabstimmung
> beschlösse alle berliner nur noch mit currywurst zu ernähren? was ist
> denn dann mit dem anspruch der berliner auf
> nahrungsmittelselbstbestimmung? ist der dann undemokratisch?
Das mit der Currywurst könnte passieren, und wäre auch demokratisch.
Nur müßten sich dann alle anderen Menschen in der demokratischen
Gemeinschaft vergegenwärtigen, daß ihnen das selbe passieren könnte.
Für die Einen nur noch Kekse, Anderen müßten sich von, denk dir was
aus, ernähren, uswusf.
Hier käme dann das Prinzip zur wirkung: "Was du nicht willst, was man
dir tu', das füg' auch keinem andern zu.
Darum ist es in einer demokratischen Gemeinschaft sinnvoll, sich auf,
_von_einer_demokratischen_Mehrheit_getragene, Grundsätze bzw. Regeln
des Zusammenleben zu einigen. In diesem Fall würde es dann mit
Sicherheit eine demokratische Mehrheit für ein Recht auf
Nahrungsmittelselbstbestimmung geben, und die Berliner hätten noch
mal Glück gehabt.
Übrigens, solche Grundsätze sind nicht gottgegeben, sondern müssen
von der Gemeinschaft erst _demokratisch_ beschlossen werden. Und
natürlich ist es nicht immer möglich, die Tragweite solcher
Grundsätze bzw. Regeln zu überschauen, sprich, man muß diese
Grundsätze bzw. Regeln, wenn sie der Mehrheit schaden, auch ändern
bzw. ergänzen können. Ein Fall könnte z.B. sein, daß in einer
demokratischen Gemeinschaft die Mehrheit arm und eine Minderheit
reich ist. Da hat dann die Mehrheit bei der Festlegung der
entsprechenden Regeln irgend etwas nicht richtig bedacht, es sei
denn, die Mehrheit möchte arm sein, wovon aber nicht auszugehen ist.
Aber wie gesagt, das alles gilt natürlich nur, wenn wir über
Demokratie reden.
KI