Russland sehe ich nicht (mehr) als Großmacht.
Und das weniger wegen dem Krieg,
auch wenn die Sanktionen diese Entwicklung noch verstärken und beschleunigen.
Russland hatte vorher schon technologisch den Anschluß an die Weltspitze verloren.
Es hatte noch Atomwaffen und ein großes Militär,
war aber auch wirtschaftlich nicht mehr bedeutend.
Es lebte vor allem vom Rohstoffexport,
der aber durch die Abkehr von fossilen Brennstoffen
ebenfalls dabei war eher an Bedeutung zu verlieren.
Indien hat durchaus Potential,
ist aber meiner Meinung nach noch nicht so weit.
Indien beginnt gerade die Rolle als "Werkbank der Welt" zu übernehmen,
aus der China gerade herausgewachsen ist.
Und Indien hat massive soziale Probleme,
die beim weiteren Aufstieg immer wieder
für Steine im Weg sorgen werden.
Die EU hat theoretisch auch Potential,
wird sich aber wohl niemals schaffen,
wirklich mit einer Stimme zu sprechen.
Da sehe ich eher die nächsten "Exits" kommen.
Noch haben die USA die Vormachtstellung,
auch und vor allem wegen ihrer Rolle in der NATO.
Aber so wie sich das Land innenpolitisch entwickelt,
werden die USA bald wohl vor allem mit sich selbst beschäftigt sein.
Oder sie fangen (gottbewahre) wirklich noch einen eigenen größeren Krieg an,
(wie du schon meintest: Südamerika?)
um von den innenpolitischen Problemen abzulenken
und so einen möglichen Bürgerkrieg abzuwenden.
Noch hege ich die Hoffnung, dass die weltweiten Probleme
durch den Klimawandel so groß werden [sic!],
dass sich die Einsicht durchsetzt,
dass eine multipolare Zusammenarbeit notwendig ist.
Leider sieht es aktuell eher so aus,
dass man lieber mal wieder einen "bösen Feind da draussen"
für alles verantwortlich macht,
statt sich den tatsächlichen Problemen zuzuwenden.
Ha, und schon habe ich es wieder geschafft,
den Bogen zum Kapitalismus zu schlagen...
B-)