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  • Raumflieger

365 Beiträge seit 12.08.2024

Re: Es ist zum Verzweifeln

Wir mögen unterschiedlicher politischen Ansichten sein, aber hier stehe ich ganz klar auf Ihrer Seite: unsere Migrationspolitik ist verachtenswert. Weil sie dringende Fragen gar nicht klärt.

Die Gesellschaft braucht auch immer neue Perspektiven - und die kann es nur durch Zuwanderer geben. Damit das aber funktioniert und es ein Geben & Nehmen gibt, sollten die Einwanderer etwas mitbringen: idealerweise Qualifikation in einem anerkannten Ausbildungsberuf oder Studium und ein gewisses Vermögen, um sich etwas aufbauen zu können. Ich halte es da nach dem Vorbild Australien: ein Punktesystem entscheidet, wer einwandern darf und wer nicht. Das System ist so fair aufgestellt, dass man gar nicht alle Punkte erfüllen muss, sondern nur einen Teil - aber da eben in sinnvoller Kombination. Wer also etwas älter ist, erhält aufgrund des Alters weniger Punkte, kann aber mit Qualifikation oder Vermögen ausgleichen. Wer jünger ist und nicht völlig mittellos nach Australien auswandert, kann sich im Land qualifizieren. Es gibt aber noch eine ganze Reihe weiterer Punkte, die man erfüllen kann. Am Ende muss eben die Mindestpunktzahl erreicht werden.

In Deutschland gibt es so einen Filter nicht. Statt nun aber wenigstens dann im Land die nötigen Investitionen zu tätigen um die Einwanderer fit zu machen für eine Teilhabe in der Gesellschaft, wird zugelassen, dass sich Parallelgesellschaften und Clanstrukturen aufbauen. Die Investition, von der ich spreche? Integration, Sprachkurse, Schule, Ausbildung. Ohne geht es nicht, ohne gibt es keine Teilhabe. Und ja, wenn man kein Geld in die Hand nehmen will für die Jüngsten, damit wenigstens sie nicht das Schicksal ihrer Eltern teilen müssen, sondern sich integrieren können, will man auch hier sparen, sparen, sparen.

Am Ende ist die Sache mit der "Fachkräftelücke" einfach eine infame Lüge. Es werden keine Fachkräfte gesucht - denn die könnte man mit den Menschen im Lande ja durch Ausbildung gewinnen gern auch eben durch eine vernünftige Einwanderungspolitik unterstützt. Es werden billige Lückenbüßer und Lohndrücker gesucht. Sicherlich könnte man die Pflegelücke auch mit Fachkräften schließen und das Ingenieurswesen wieder auf Vordermann bringen, aber das kostet halt. Billiger ist, per Arbeitnehmerüberlassung und Sanktionen die Menschen in unwirtschaftliche Arbeitsverhältnisse zu zwingen und wenn da nicht genügend mitspielen, die Lücken mit schlecht ausgebildeten und in Unkenntnis ihrer Rechte gehaltenen Migranten aufzufüllen.

Ja, das kann man nur ablehnen. Hier werden Menschen gegeneinander aufgewiegelt und ausgespielt. Wir leben in einer durch und durch toxischen Gesellschaft.

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