Raumflieger schrieb am 19.09.2024 10:19:
Wir mögen unterschiedlicher politischen Ansichten sein, aber hier stehe ich ganz klar auf Ihrer Seite: unsere Migrationspolitik ist verachtenswert. Weil sie dringende Fragen gar nicht klärt.
Ob wir zur Migrationspolitik auf der selben Seite stehen würde ich so nicht unterschreiben.
Die Gesellschaft braucht auch immer neue Perspektiven - und die kann es nur durch Zuwanderer geben. Damit das aber funktioniert und es ein Geben & Nehmen gibt, sollten die Einwanderer etwas mitbringen: idealerweise Qualifikation in einem anerkannten Ausbildungsberuf oder Studium und ein gewisses Vermögen, um sich etwas aufbauen zu können. Ich halte es da nach dem Vorbild Australien: ein Punktesystem entscheidet, wer einwandern darf und wer nicht. Das System ist so fair aufgestellt, dass man gar nicht alle Punkte erfüllen muss, sondern nur einen Teil - aber da eben in sinnvoller Kombination. Wer also etwas älter ist, erhält aufgrund des Alters weniger Punkte, kann aber mit Qualifikation oder Vermögen ausgleichen. Wer jünger ist und nicht völlig mittellos nach Australien auswandert, kann sich im Land qualifizieren. Es gibt aber noch eine ganze Reihe weiterer Punkte, die man erfüllen kann. Am Ende muss eben die Mindestpunktzahl erreicht werden.
Es gibt Einstellungen die den Menschen auf die Nutzung seiner Arbeitskraft reduzieren. Dies entspricht nicht meinem Menschenbild. Ein System welches so vorgeht würde ich nicht als fair sondern menschenverachtend bezeichnen.
Ich habe 2 Schwiegertöchter die mit einem abgeschlossen naturwissenschaftlichem Studium
nach Deutschland kamen. Ich habe eine angenommene Tochter die mit 16 schwanger, aber ohne jede Bildung war. Jetzt lassen sich innige persönliche Beziehungen nur sehr begrenzt auf die Gesellschaft übertragen. Als meine größte Lebensleistung sehe ich aber, dass meine Tochter, jetzt mit 3 Kindern, es dieses Jahr geschafft hat, das schlechteste Abitur der Klasse zu machen. Den dazu erforderlichen finanziellen Aufwand der Gesellschaft sehe ich, ich sehe auch, dass sie in einer anderen Sozialstruktur voraussichtlich kein Abi gemacht hätte. Ich sehe auch, dass der gesellschaftliche finanzielle Aufwand zum "Fenster rausgeworfen" ist, weil sie nach dem Studium wieder wegziehen wird. Hierdurch bin ich auf das Thema sensibilisiert einer Gesellschaft die Ausbildungskosten zuzumuten und der anderen den Profit aus dieser Ausbildung zukommen zu lassen