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  • Karl Sten

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2015

Re: Neue Game Changer Diskussion?

marasek schrieb am 05.08.2024 17:45:

Aad van Tage schrieb am 05.08.2024 17:17:

Kräfteverhältnisse verschieben ist doch Game-Changing?

Ich sehe einen Gamechanger eher als etwas an, was die Spielregeln nachhaltig verändert, etwa das Schießpulver, das erste Panzerschiff, die ersten Panzer, das Maschinengewehr und so fort. Ein paar zusätzliche U-Boote mögen das Kräfteverhältnis etwas verschieben, stellen aber keine weitreichende Änderung dar.

Genau, ich sehe die Gamechanger Definition genauso.

Gamechanger:

Substantiv für Menschen, Gegenstände oder Situationen verwendet werden, die großen Einfluss auf bestimmte Sachlagen haben und eine komplette Veränderung mit sich bringen.

Und genau das versucht der Artikel doch unterschwellig rüberzubringen. China kann jetzt etwas besser als die USA.

" ... dessen innovatives Ruderdesign das Kräfteverhältnis in der Unterwasserkriegsführung gegenüber den USA verschieben könnte."

Ich lese daraus - auch im Kontext mit anderen Telepolis Artikeln:

"Mit dieser neuen Klasse kann China jetzt endlich die böse US Navy vertreiben" Was tatsächlich ein Game Changer wäre.

Wir hatten ja auch bereits Artikel zu chinesischen Raketen, die ganz einfach US Flugzeugträger versenken können.

China hat eine Kleinigkeit verändert und schon gibt es einen Telepolis Artikel. Diese U-Boot wird - bis zum Beweis des Gegenteils - nichts verschieben.

Die deutsche 212 A Klasse, die seit 2002 gebaut wird, hatte bereits vor 20 Jahren diese X-Konfiguration - was einiges über den technologischen Stand der chinesischen U-Boote aussagt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Klasse_212_A#/media/Datei:Kiel_HWDW_IMG_3692.JPG

Für China mag das Design ja innovativ zu sein - für andere aber nicht.

Wie wissen, das die deutschen U-Boote Spitzenklasse sind, da schlagen aber auch 110 Jahre Erfahrung und 2 Weltkriege zu Buche. Und seit 80 Jahren werden diese Konstruktionen immer wieder - erfolgreich - gegen die beste U-Boot Abwehr der Welt getestet.

Diese Erfahrungen fehlen China sowohl in technischer, taktischer als auch strategischer Hinsicht. Das haben sie alles selbst entwickeln müssen, aber nie gegen einen ernsthaften Gegener testen können. Wie auch?

Von den Russen können sie es nicht gelernt haben, denn die haben nicht mal gemerkt als ein britisches U-Boot die Propeller des sowjetischen Flugzeugträgers Kiev fotografiert hat.

https://www.twz.com/how-a-british-submarine-spent-hours-under-a-russian-aircraft-carrier

Nur das X-Ruder Konzept zu kopieren ist nicht ausreichend. Leise wird ein U-Boot erst als Gesamtpaket in Verbindung mit einer extra dafür entwickelten Schraube und einer passenden Antriebsanlage.

Die chinesische Marine wird wohl bald erst mal testen, ob die neuen mathematischen Modelle für die Entwicklung korrekt sind. Denn die waren auch für die westlichen Ingenieure nicht trivial und auch viel mit try und error behaftet.

Und natürlich hat China sehr fähige Ingenieure - die aber auch kämpfen müssen, wenn sie technisches Neuland betreten.

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