Der militärische und wirtschaftliche Aufstieg Chinas ist ungefährdet. Anders als das seinerzeit zur Großmacht aufgestiegene wilhelminische Reich in Europa, muss es nicht mit seiner Vernichtung in einer totalen Niederlage gegen seine Neider rechnen.
Denn China hat zahlreiche Atomraketen jeder Reichweite. Wer immer versucht, China einen Arm, ein Bein oder den Kopf abzuschneiden, wird sich Doomsday einhandeln. Wer hingegen beispielsweise die Ukraine filetiert, riskiert nichts. Darum passiert das eine und das andere passiert nicht. Ganz einfach.
Im Übrigen ist der Atomwaffensperrvertrag tot wie ein Vertrag nur tot sein kann. Kein Atomwaffenstaat wird nach dem Schicksal der Ukraine jemals seine Atombewaffnung aufgeben. Folglich sind die Voraussetzungen des Vertrags obsolet: nämlich das Versprechen der Atommächte, ihre Waffen aufzugeben. Das kann man vergessen.
Vorreiter der Beendigung des Vertrags ist übrigens Nordkorea, es hat richtig gehandelt und geschadet hat es ihm keinesfalls, sondern genutzt - wenn man sich die Interessen Kims zueigen machen will - und es folgt mit seiner Atombewaffnung den Kulturstaaten, die was auf ihre Unabhängigkeit halten: nämlich Israel, Pakistan und Indien. All diese Staaten haben übrigens aus vergangenen Kriegen schmerzhaft gelernt, dass nur Atomwaffen ihren Staat sicher vor fremder Aggression machen.