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Avatar von ballermann_666
  • ballermann_666

mehr als 1000 Beiträge seit 22.04.2007

Re: Programm top - Name flop?

Ja, sehe ich auch so. Der Name provoziert nicht, da Cannabis bald sowieso 100% legalisiert wird, das ist doch bereits weitgehend Konsens bis weit hinein ins bürgerlich-liberale und sogar reaktionäre Lager. Spätestens wenn sich bei Grünen, SPD, FDP, CDU und AfD die ersten Lobbyisten der sich bildendenden Hanfbranche im Pharmabereich aus der Deckung wagen wird "Hanfpartei" nur noch albern, unseriös und redundant wirken. Wenn die Hanfpartei, wie im Interview angedeutet, sich wie Oskar Lafontaine als in der Tradition der deutschen Sozialdemokratie versteht und mit einem sozialdemokratischen Vollprogramm antritt wäre es meiner Meinung nach klüger sich einen entsprechenden Namen zu geben, etwa "Neue Deutsche Sozialdemokraten (NDS)" oder so. Ich glaube, der Begriff "Sozialdemokratie" hat immer noch einen guten Klang, trotz aller Versuche von Reaktionären/Konservativen und Liberalen (einschließlich der schon seit Ebert bürgerlich-liberalen SPD) diesen beim Deutschen Michel unpopulär und unmöglich zu machen.
Ich habe das Programm noch nicht gelesen, was im Interview daraus vorgestellt wurde gefällt mir aber bereits so sehr, daß die Partei bei der nächsten Landtagswahl in die engere Auswahl käme, gerade als Alternative für die von mir bisher immer unterstützte Linkspartei, da der sächsische Landesverband der LP voll hinter Kipping, Riexinger, Lederer & Co. und deren idiotischem "Offene Grenzen" und Gender/Feminismus-Gedöns steht. Dagegen spricht, daß ich auch Sahra Wagenknecht, Oskar Lafontaine und Martin Sonneborn unterstützen möchte. Eine starke Schwächung der Linkspartei selbst in einem kleinen Bundesland wie Sachsen würde die Linkspartei allerdings auch im Bund schwächen, was mit Blick auf die sich abzeichnende Stärke und Geschlossenheit des neoliberalen, bürgerlich-liberalen und reaktionären Lagers keine gute Aussicht ist. Die Linke ist nämlich trotz allem momentan immer noch die einzige Partei mit einem nicht-neoliberalen bzw. nicht-reaktionären Programm im Bundestag. Die Hanfpartei zersplittert die politische Landschaft links der Mitte in Deutschland also leider wirklich noch mehr.

PS.
Daß Lucke am Wirtschaftsteil des als hier im Grunde sozialdemokratisch vorgestellten Konzeptes nichts Fundamentales zum Nörgeln fand macht mich doch etwas skeptisch. Lucke steht wirtschafts-, finanz- und sozialpolitisch noch weiter rechts außen als Einige in der AfD...

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