Da bringts du aber ein paar wirklich gute Punkte. Allerdings ist das System, meiner Meinung nach, trotzdem um Längen besser und vor allem demokratischer als das jetzige.
Die Art und Weise wie Bürgerparlamente geformt werden, ist sicher einer der Knackpunkte. Ich habe allerdings auf der Seite nirgends etwas über die Aufteilung nach Autofahrer/Radfahrer oder nach Religion gefunden. Nur Alter, Geschlecht, Vermögen und Wohnort und das macht ja durchaus Sinn.
Wenn man nur Freiwilligkeit und Eignung ran zieht, bekommt man ggf. zu homogene Gruppen, die dann wieder nur einen bestimmten Teil der Bevölkerung wiederspiegeln. Ich halte es daher sogar für sehr wichtig sicherzustellen das die Parlamente hetrogen zusammengesetzt sind und der tatsächlichen Bevölkerungszusammensetzung nahe kommen. Wäre ja schon eher schlecht wenn sich 10 mal mehr Männer als Freiwillige melden und somit die weibliche Sichtweise plötzliche nur 10 Prozent Stimmanteil hat obwohl die Bevölkerung zu 50% aus Frauen besteht. Man sollte halt nur nicht anfangen noch weitere Unterteilungen vorzunehmen als die vier genannten.
Die Idee einer reinen Lottokratie verträgt sich nicht gut mit der Freiwilligkeit und Eignung die hier voraussetzt werden. Daher muss man da leider nachhelfen.
Was das BEVIN angeht, muss ich auch sagen, das so etwas schon im Ansatz nach Machtmissbrauch riecht. Wichtig wäre daher das man gegen einen eventuellen Machtmissbrauch der BEVIN vorgehen kann. Und natürlich das am Besten alles aber allermindest der Vorgang wie Anträge eingebracht oder zurückgestellt werden öffentlich und transparent ist. Dann wäre es für mich ok.
Die Priorisierung der Themen wäre doch auch etwas, wo man einen socialmedia Ansatz anwenden könnte. Wenn jeder für Themen votieren kann, würde demokratisch über die Priorität entschieden werden.
Was die Kohle angeht.. So what? Das sollte uns es Wert sein, auch das doppelte und dreifache davon fände ich absolut in Ordnung. Wahrscheinlich sparen wir dadurch mehr Kosten die durch Korruption entstehen als was uns dieses System kosten würde.
Kritisch sehe ich, das ggf. die Auswahl und somit die Sichtweise der Bürgerparlamente dadurch eingeschränkt wird, das vorwiegend bestimmtes Klientel teilnimmt. Muss nicht schlecht sein, macht es in demokratischer hinsicht aber erstmal nicht besser. Aber vielleicht ist das auch ein Vorurteil meinerseits, das sehr Viele desinteressiert an Politik sind.
Auch der von dir angeführte Punkt, das so etwas für Arbeitgeber durchaus belastend sein kann (gerade bei kleineren Betrieben) find ich richtig und ich sehe noch nicht ganz wie man dem begegnen will. Das wird ja auch für das System ein Problem, wenn Mitarbeiter kleiner Firmen selten in Bürgerparlamenten mitmachen weil sie ihrem Arbeitgeben nicht schaden wollen.
Auch da muss wohl ein Ausgleich her, also nochmals Kosten. Aber wie schon gesagt, das was derzeit läuft kommt uns auch oft sehr teuer. Mir wäre es viel (Steuer)Geld wert, wenn sich mal wirklich was im Sinne der Bürger am Politbetrieb verändert.