Die Autoren finden den neuen Wert -- und das scheint ihr Hauptargument zu sein -- "besser" als die R-Werte, weil jene aus verschiedenen Quellen sich unterscheiden. Die Autoren haben jedoch versäumt, die Ursache zu ergründen. Folglich ist ihr Fazit wertlos.
Die Ursache ist die unterschiedlich angesetzte Generationendauer.
Wird z.B. über 60 Tage ein Rückgang um einen Faktor 100 beobachtet, ergibt sich ein R von 0,79, 0,74 oder 0,68 für Generationendauern von 3, 4 bzw. 5 Tagen, also 20, 15, bzw. 12 Generationen.
Nur für die qualitative Bewertung (größer oder kleiner 1,0) ist die Generationendauer egal.
Meine Bewertung der (angeblich) neuen Maßzahl NIT: Ja wichtig, aber für sich allein unnütz.
Als Begründung ein Beispielszenario:
Bisher wöchentlich ca. 1 Fall und 5 Tests (die Person, die sich mit Symptomen gemeldet hat UND zum Testen zugelassen wurde, und die vier nächsten Kontakte).
Dann durch Änderung der Teststrategie 20 entdeckte Neuinfektionen innerhalb einer Woche bei 1000 Tests.
NIT sinkt von 20 % auf 2 %, aber beruhigen sollte das genauso wenig, wie panisch reagiert werden sollte angesichts eines aus denselben Zahlen abgeleiteten R-Wertes von Wurzel 20 = 4,5 (zwei Generationen annehmend).