Als Einführung empfehle ich das Buch Das chinesische Jahrhundet (Die Nummer eins ist anders), Autor Wolfram Elsner. Sie müssen Ihre Scheuklappen ablegen, und anderen Systemen und Kulturen offen gegenüber sein. Sonst leben Sie, weltabgewandt, unter einem Stein. China ist kein rein kapitalistisches System, die Richtlinienkompetenz liegt in den Händen der kommunistischen Partei. Und hier wird eine klare Linie, hin zu einer künftigen kommunistischen Gesellscht, verfolgt. Sie brauchen nur die chinesische Verfassung zu lesen. Da steht z.B. deutlich drin, dass es kein Privatbesitz an Grund und Boden gibt, und dass die Schlüsselindustrien in der Hand des Staates sind. Und da werden Sie sicher sofort losschreien: China ist ein Einparteiensystem, die sind ganz böse, superböse, abescheulich. Zum Nachdenken: Auch in userem System gibt es die Richtlinienkompetenz (des Bundeskanzlers), die natürlich durch die jeweilige Partei bestimmt wird. Haben Sie schon mal darüber nachgdacht, das - in einem gewissen Sinne - auch in Deutschland ein Einparteien-System herrscht? Denn die herrschenden Parteien könnte man zu einer einzigen Partei zusammenfassen; deren Richtlinienkompetenz ist immer so beschaffen, dass eine stetige Umverteilung des Reichtums von unten nach oben erfolgt. Wer das nicht glaubt, der lese die Werke von Picketty.