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  • exkoelner

mehr als 1000 Beiträge seit 28.06.2012

Neutralität war immer das Gebot der Zeit ... nur Imperien mögen das nicht.

Skandinavien ist seit dem 2. WK eher neutral. Und ist Finnland bisher damit schlecht gefahren? Als direkter Anreiner der Sowjetunion, hatte Finnland bisher nur eine existentielle Bedrohung, Nazi-Deutschland. Die Russen waren es trotz langer, gemeinsamer Grenze nie. Es gab den "Winterkrieg" 1940, ein Scharmützel am Rande des 2. WK und wie endete er? "Am 13. März 1940 beendeten die Parteien den Krieg mit dem Friedensvertrag von Moskau. Finnland konnte seine Unabhängigkeit wahren, musste aber erhebliche territoriale Zugeständnisse machen, insbesondere große Teile Kareliens abtreten." wiki ... während dessen besetzte Nazi-Deutschland halb Europa.

Österreich war, ähnlich wie Deutschland, nach 1945 besetzt. Auch von der Sowjetunion. Wie haben die Österreicher das erledigt? Sie wurden neutral. Kein Warschauer-Pakt-Mitglied, aber auch kein Nato-Staat. Ergebnis = mehr Unabhängigkeit, ähnlicher Wohlstand und Wirtschaftswachstum, wie in der BRD, aber 800€ mehr Rente für den "Eckrentner" (evt. wegen weniger Rüstungsausgaben?).

Die Schweiz, eines der wohlhabendsten Ländern der Welt, es gibt fast kein Land auf der Welt, deren Durchschnittsbürger so "reich" sind, wie die Schweizer - seit Mitte des 19. Jahrhunderts = Neutral.

Als Olof Palme in Europa die Initiative der Blockfreien Staaten gründete, standen die Cahncen nicht schlecht, das vom Balkan, damals hauptsächlich Jugoslawien bis hoch nach Skandinavien, Spitzbergen, sich ein Gürtel von blockfreien Staaten zwischen die Aggressoren, Nato-Staaten und Warschauer Pakt-Staaten neutralisierend dazwischen legt. Exakt das, was heute den Russland-Nato-Konflikt maximal befriedet hätte. Und dann wurde Olof Palme umgelegt. Anschließend gab es einen Haufen Fake-Zeugs, der die Schweden aus der Neutralität holen sollte, angebliche russische U-Boote im Skagerag, Dirk Pohlmann hat mit seiner Arte-Doku "Die Methode Reagan" alles wichtige dazu gesagt, und belegt.

Die friedliche deutsche Wiedervereinigung war möglich, weil die Russen zugestimmt haben. Was war ihre Forderung im Gegenzug dafür? Das Ost-Deutschland, damals die DDR, Natofrei bleibt. Das ist bis heute so. Keine Nato-Truppen sind seit 1990 in Ostdeutschland stationiert worden, in diesem Detail hielt man sich an das gegebene Wort, bis heute.

Was, verdammt nochmal, soll an einem Staaten-Bund, jenseits von Nato oder Russland schlecht sein? Das ist die einzige, zukünftige Überlebenschance Europas. Die USA hat mit ihrer imperialen Macht-Egomanie die Grenzen des normal möglichen, schon vor Jahrzehnten überschritten. So, wie die Römer in der Antike, die Spanier in der Renaissance, und die Engländer im 20. Jahrhundert, so verliert gerade die USA ihren hegemonialen Imperiumsstatus.

Das ist Zeitläufte, das ist normal. Darauf stellt man sich ein, und handelt maximal klug. Was Adolf Hitler im Führerbunker zu Berlin eingemauert gemacht hat, das war idiotisch, krank und hat noch in den letzten Wochen des 2. WK vielen Menschen das Leben gekostet. Können wir bitte, bitte einmal, aus der Geschichte lernen?

Neutralität ist für Europa das 1A Überlebenskonzept. Alles andere ist Mist.

Dafür könnte man sogar mal höhere Spritpreise in Kauf nehmen, frieren für Frieden! Aber doch nicht für die Beihilfe zum Imperialismus einer abgehalfterten Ex-Weltmacht USA, die unsere friedliche Zukunft in Kooperation mit Asien, Afrika und Südamerika verhagelt. Das ist krank.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.03.2022 14:21).

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