Re: Neutralität reicht ja nicht

RDaneelOliwaa schrieb am 21.03.2022 19:53:

So ein Beitrittsprozess kann schon mal 10 Jahre dauern

In der Zwischenzeit dreht sich die Erde aber weiter. Und wenn die Folgen der totalen wirtschaftlichen Entkopplung der EU von Russland durchschlagen, wird die EU ganz andere Probleme haben, als über den Beitritt Albaniens oder gar der Ukraine zu bestimmen. Moldawien möchte ja auch.

Das wird alles nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird...
Europa braucht Gas und Rohstoffe, und Putin braucht das Geld, um seine Bevölkerung zu bestechen. Ich bin überzeugt davon dass man sich da schon einig wird.
Moldavien kann gern Rumänien beitreten, ansonsten sehe ich eher schwarz für die.

Die Abspaltung des merhheitlich russischsprachigen Teils der Bevölkerung ist völlig illusorisch. Es sprechen weit mehr Leute russisch als nur die Russland-affinen. Z.B Selensky und Klitschko sind russische Muttersprachler.

Die Russen haben mit dieser Invasion so viel Porzellan zerschlagen. Ich bin überzeugt davon, dass auch mindestens 50% der russischsprachlichen Muttersprachler in der Ukraine eher nicht zu Russland wollen.
Selensky und Klitschko sind eigentlich das beste Beispiel, dass man sowohl Ukrainer als auch russisch Muttersprachler sein kann. Wie schon gesagt, am besten eine Volksabstimmung. Ich bin mir recht sicher, dass das Ergebnis den Herrn Putin nicht glücklich machen wird.

Die Ukraine besteht sicher nicht mehrheitlich aus Nazis. Aber die Geister, die ich rief...
Die Bandera-Fraktion würde eher mit den Russen paktieren als zum Preis der Landaufgabe in die Nato eintreten. Um nicht zu sagen. Das ist beides nicht vorstellbar.
Dann wird lieber eine Legende von Verrätern gestrickt, zu denen selbstverständlich auch Deutschland gehört. Da braucht man nur ihren noch gemäßigt erscheinenden Politikern zuzuhören.
Die Rechtsradikalen sind stark in Militär und vor allem Paramilitär. Wer der Aufgabe von ukrainischem Territorium zustimmen würde, wäre seines Lebens nicht mehr sicher. Und die würden sich dann auch noch auf ihre (geänderte Verfassung) berufen, die es unter Strafe stellt, dafür zu stimmen.

Die werden recht still werden, wenn erst einmal die Diplomatie spricht. D.h. wenn beim nächsten Waffengang mit Russland die NATO keine Unterstützung leistet, wenn sie nicht brav sind und alles abnicken.
Dazu noch die Oligarchen, die das Geld aus dem Westen wittern.
Ganz ehrlich, die Spinner sind das kleinste Problem. Die Nazi-Parteien in der Ukraine hatten bei der letzten Wahl so um die 1% der Stimmen, da haben wir mit der AfD in Deutschland mehr Probleme.

Außerdem - bevor die Ukraine der Nato beitritt, würde Russland folgerichtig den Krieg erneut aufnehmen. Es würde der Ukraine als Staat also nicht einmal einen Vorteil bringen. Das Gleiche gilt übrigens für Georgien. Die könnten ja auch Abchasien anerkennen.

Nach dieser Shit-Show, die sie gerade abliefern? Echt jetzt, noch mal einen Krieg? Die sind für die nächsten fünf Jahre maximal noch in der Lage, eine regionale Revolte niederzuschlagen.
Falls Russland nicht damit beschäftigt ist, die Nachfolge nach Putins unvorhergesehenem Ableben zu regeln ...