demon driver schrieb am 29. Januar 2002 11:00
> Das Problem ist - und das gilt genauso für die Aktionen am
> Wochenende
> in München - daß einzelne beider Sorten *immer* dabeisein werden.
stimmt leider
> Und
> daraus folgt, wie Wednesday ganz richtig in einem Kommentar zum
> Münchner NATO-Konferenz-Artikel
> http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/11668/1.html schreibt, je
> weniger "Friedliche" sich trauen hinzugehen, umso größer ist am
> Ende
> der Anteil der "Gewaltbereiten".
logo
> Abgesehen davon scheint mir die schwarzweiß kontrastierte
> Unterteilung
> in Gewaltbereite und Friedliche nicht so eindeutig machbar zu sein.
vielleicht nicht, doch ich glaube, man weiss, was gemeint ist.
> Wäre jemand beispielsweise "gewaltbereit", wenn er sich lediglich
> vornähme, sich so gut wie möglich gegen unrechtmäßige
> Polizeiübergriffe
> zu schützen? Einzelne hier würden alle solchen ja am liebsten schon
> im
> Vorfeld ins Arbeitslager gesteckt sehen...
gewaltbereit heisst fuer mich mit der intention chaos zu stiften.
jemand, der sich vor unrechtmaessigen polizeiuebergriffen schuetzt (wie
man das macht weiss ich nicht) ist nicht gewaltbereit. jemand dessen
schutz vor unrechtmaessigen uebergriffen aber derart gestaltet ist,
dass er dem polizisten angreift und dieser somit einen grund zur
selbstverteidigung hat, also nichtmehr unbrechtmaessig handelt, den
wuerde ich als gewaltbereit bezeichnen.
ich kann jedenfalls polizisten verstehen, die unkontrolliert um sich
rumpruegeln, wenn eine horde demonstranten auf sie zugestuermt kommt
und mit steinen wift und sie sonst wie bedroht.
genauso wie ich demonstranten verstehen kann, die um sich schlagen,
wenn eine horde pruegelnder polizisten auf sie zugestuermt kommt.
das ist psychologisch bedingt. ist fuer niemanden schoen sein
leibliches wohl in gefahr zu sehen. das fuehrt gelegentlich zu
unkontrollierten "selbstverteidigungsmassnahmen". doch dafuer braucht
es einen ausloeser.
polizisten, dei auf demonstranten einpruegeln, die friedlich ihre
parolen skandieren (wie neulich in spanien mit ein paar auslaendern,
die fuer die ausstellung ihrer papiere demonstriert haben), die kann
ich nicht verstehen.
genausowenig wie demonstranten, die auf polizisten einpruegeln, die
nichts machen als die vorher festgesetzten demogrenzen oder
sicherheitszonen durch ihre blosse praesenz zu schuetzen.
auch einen gruss,
bentxu
> Das Problem ist - und das gilt genauso für die Aktionen am
> Wochenende
> in München - daß einzelne beider Sorten *immer* dabeisein werden.
stimmt leider
> Und
> daraus folgt, wie Wednesday ganz richtig in einem Kommentar zum
> Münchner NATO-Konferenz-Artikel
> http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/11668/1.html schreibt, je
> weniger "Friedliche" sich trauen hinzugehen, umso größer ist am
> Ende
> der Anteil der "Gewaltbereiten".
logo
> Abgesehen davon scheint mir die schwarzweiß kontrastierte
> Unterteilung
> in Gewaltbereite und Friedliche nicht so eindeutig machbar zu sein.
vielleicht nicht, doch ich glaube, man weiss, was gemeint ist.
> Wäre jemand beispielsweise "gewaltbereit", wenn er sich lediglich
> vornähme, sich so gut wie möglich gegen unrechtmäßige
> Polizeiübergriffe
> zu schützen? Einzelne hier würden alle solchen ja am liebsten schon
> im
> Vorfeld ins Arbeitslager gesteckt sehen...
gewaltbereit heisst fuer mich mit der intention chaos zu stiften.
jemand, der sich vor unrechtmaessigen polizeiuebergriffen schuetzt (wie
man das macht weiss ich nicht) ist nicht gewaltbereit. jemand dessen
schutz vor unrechtmaessigen uebergriffen aber derart gestaltet ist,
dass er dem polizisten angreift und dieser somit einen grund zur
selbstverteidigung hat, also nichtmehr unbrechtmaessig handelt, den
wuerde ich als gewaltbereit bezeichnen.
ich kann jedenfalls polizisten verstehen, die unkontrolliert um sich
rumpruegeln, wenn eine horde demonstranten auf sie zugestuermt kommt
und mit steinen wift und sie sonst wie bedroht.
genauso wie ich demonstranten verstehen kann, die um sich schlagen,
wenn eine horde pruegelnder polizisten auf sie zugestuermt kommt.
das ist psychologisch bedingt. ist fuer niemanden schoen sein
leibliches wohl in gefahr zu sehen. das fuehrt gelegentlich zu
unkontrollierten "selbstverteidigungsmassnahmen". doch dafuer braucht
es einen ausloeser.
polizisten, dei auf demonstranten einpruegeln, die friedlich ihre
parolen skandieren (wie neulich in spanien mit ein paar auslaendern,
die fuer die ausstellung ihrer papiere demonstriert haben), die kann
ich nicht verstehen.
genausowenig wie demonstranten, die auf polizisten einpruegeln, die
nichts machen als die vorher festgesetzten demogrenzen oder
sicherheitszonen durch ihre blosse praesenz zu schuetzen.
auch einen gruss,
bentxu