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  • Emma Peel

mehr als 1000 Beiträge seit 21.03.2016

Re: Kennedys "neue Außenpolitik"

Porcupine17 schrieb am 16.07.2021 16:28:

Emma Peel schrieb am 16.07.2021 11:31:

Porcupine17 schrieb am 16.07.2021 10:42:

Es gibt jede Menge US-Präsidenten die am Anfang eine "neue" Außenpolitik versprechen. Die meisten versuchen es auch sogar, aber es bleibt letztlich dann doch nur bei kleineren, taktischen Änderungen.

Obama wollte Guantanamo schließen und den Irakkrieg beenden und scheiterte. Trump ging in mancher Hinsicht weiter als alle anderen, traf sich sich z.B. mit Kim Jong Un und wollte Truppen aus Deutschland abziehen. Letztlich geändert hat das alles nichts und wie die Sanktionen gegen Kuba und den Iran zeigen war auch Trump letztlich nur "more of the same". Aber wären Trump oder Obama nach zwei Jahren im Amt verstorben könnte man sicher tolle Geschichten erzählen was sie alles vorgehabt hatten und was gewisse Kräfte natürlich verhindern wollten.

John F. Kennedy ist eine von vielen Personen deren Ruf davon profitiert, das sie starben bevor sie die Leute enttäuschen konnten.

Ich sehe genau das Gegenteil. JFK starb, weil er eine neue Aussenpolitik durchsetzen wollte und für die alte nicht mehr zur Verfügung stand.

Allen Dulles, der hier die Spinne im Netz ist und unter allen Präsidenten immer nur das umgesetzt hat, was er selbst und Entourage als wichtig erachtet haben, war kurz vor dem Mord wegen der Cuba-Krise aus seinem Amt geflogen. Beim Scheinebucht-Debakel hatte Kennedy den Akteuren gezeigt, dass er nicht mitspielen würde.

Gerade das Schweinebuchtdebakel, was einfach von vorne bis hinten inkompetent durchgeplant war (z.B. beteiligte Einheiten hatten Zeitpläne, aber ihre Uhren gingen nach unterschiedlichen Zeitzonen), war allerdings Grund genug ein paar Leute zu feuern. Kennedy zeigte hier also lediglich den Akteuren das er mit ihnen nicht weitermachen würde. Das hätte ein rechter Hardliner wie Nixon wohl nicht anders gemacht.

Insofern sehe ich da keinen zwingenden Beleg für eine geplante andere Politik.

Aber gerade das inkompetente Schweinebuchtdebakel erzwang doch von Kennedy eine Entscheidung für oder wider die alte Interventionspolitik, weil aus Sicht der Hardliner die Invasion noch zu retten war. Kennedy wurde aufgefordert das Militär - Luftwaffe und Marine - einzusetzen, Schiffe waren bereits auf Befehl Admiral Burke`s unterwegs, aber Kennedy hat sie zurück gepfiffen und sich damit sehr unbeliebt gemacht.

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