Vielleicht auch einige, die gar keine Ahnung haben, wie es den Kindern vorher in der Schule ging und wie es ihnen mit den Schliessungen geht. Wenn sie fragen, kommt vielleicht die Antwort, dass "ich mehr freie Zeit habe und der Stoff easy ist" - weil das Kind keinen Draht und kein Vertrauen zu den abwesenden Doppelverdienern hat.
Oder die Bessergestellten, bei denen das Haus mit Garten, ein Raum und ein Computer pro Person günstige Lern- und Lebensbedingungen schaffen, wo bei gelegentlicher Betreuung durch Akademikereltern der Wegfall von Leerlauf in der Schule tatsächlich ein Gewinn ist.
Aus eigener Anschauung weiss ich, dass emotional und sozial in der Schule überforderte Kinder sehr von dem Wegfall dieses Stressors profitieren können.
Im übrigen glaube ich, dass die Schule als Ort der "Sozialisation" auch überschätzt wird - Sozialisation bezieht sich natürlich immer auf den Stand des Möglichen wie auch den Durchschnitt in der Gesellschaft. Wo Ganztagsschule normal ist, gibt es ja gar keinen Vergleich mit Kindern, die anders, aber mit anderen aufwachsen. Selbst wenn Homeschooling, wie hier in der Schweiz möglich ist, haben Homeschooler gar nicht dieselben Möglichkeiten zur Sozialisierung, weil ja die meisten anderen die meiste Zeit in der Schule sind. Gleichzeitig stellen die anderen die Referenz dar, ohne zu hinterfragen, ob deren Sozialisierung 'die richtige' ist.
Unser Schulsystem stammt aus der Kaiserzeit und ist auf der Zielsetzung aufgebaut, Soldaten zu produzieren. Das hat sich ein wenig durch die Ausrichtung auf ein kapitalistisches Wirtschaftssystem verändert.
Ein Schulsystem, dass sich an den Bedürfnissen eines Lebens in Gleichgewichten mit der Umwelt (Natur wie Gesellschaft) orientiert kann durchaus ganz anders aussehen, mag bedingungslose Unterordnung ausschliessen und keinen Wert auf Gleichmacherei legen.
Also - die 28% messen nur Aussagen von Eltern, aber nicht notwendig auch Inhalt und schon gar nicht Sinn.