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  • Zahlen helfen

mehr als 1000 Beiträge seit 03.05.2020

Re: Bitte bitte nur ein einziges Argument!

Ein einzelnes Argument? Hier bitte: Niemand hat behauptet, daß die Kinder online besser lernen. Eine Epidemie ist kein Nullsummenspiel, und sie ist nicht "gerecht". Es zahlen alle drauf, die einen mehr, die anderen weniger. Einige trifft es besonders hart. Beschwert euch nicht bei der Regierung, beschwert euch beim Virus.

Man kann sich darüber streiten, was der beste Weg ist und wer mehr unterstützt werden muß.

Ok, das ist ja schon mal ein Versuch. Ihr Argument lautet also in der Kurzfassung: die Maßnahmen mit ihren Konsequenzen sind angemessen, die negativen Konsequenzen (die Kinder sind ja nur ein kleiner Ausschnitt davon) sind gerechtfertigt. Dieses Argument macht natürlich nur dann Sinn, wenn Sie auch argumentieren können, dass die Anti-Corona-Maßnahmen Schlimmeres verhindert haben und zwar in einem Ausmaß, das angemessen ist zum Ausmaß der angerichteten Schäden.

Wie können wir abschätzen, was an Schlimmerem verhindert wurde? Es hilft uns herzlich wenig, wenn wir all die Prognosen zu Millionen von Toten und zusammen gebrochenen Gesundheitssystemen, die im letzten Jahr veröffentlicht wurden, als Maßstab nehmen, weil das halt nur Prognosen waren, deren wissenschaftliche Grundlage in vielen Fällen gut belegbar sehr dünn oder völlig nicht existent war. Insbesondere dann, wenn man die Prognosen für Länder der 3. Welt, die über kein funktionierendes Gesundheitssystem verfügen, und in denen die Menschen wie Fliegen hätten sterben sollen, mit der Realität vergleicht, dann weiß man, was man von Prognosen zu halten hat.

Was konkret wurde also an Schlimmerem verhindert?

Die Vorstellung, daß die Regierung uns nur schikanieren will und daß man die Maßnahmen einfach nur aufheben müßte, und schon wäre die Epidemie vorbei und alles wäre wie früher, ist aber, Entschuldigung, einfach nur infantil.

EDIT: OK, "Kriegsgewinnler" gibt es auch in jeder Krise. Auch das bedeutet natürlich nicht, daß man die Krise einfach ignorieren sollte.

Ja, da stimme ich Ihnen zu. Die Regierung(en) wollen uns nicht schikanieren, einfach nur deshalb, weil sie das schön finden und weil sie das halt können (wobei der eine oder andere Regierungsvertreter gelegentlich schon an dieser Annahme zweifeln lässt), sondern sie nehmen die Schikane in Kauf, weil ihnen halt auch nichts Besseres einfällt. Die einfachste Lösung, nämlich her zu gehen und zu erklären, dass sie auch keine Ahnung haben, was zu tun ist, und daher nichts zu tun, können die Regierung(en) nicht gehen, weil dann (1) sofort ein Sturm der Entrüstung von Seiten der Maßnahmen-Fans los brechen würde und (2) dies ein Eingeständnis wäre, dass die bisherigen Maßnahmen inklusive ihrer negativen Konsequenzen halt nach dem Prinzip "wir probieren das mal aus" ein Experiment am lebenden Objekt, nämlich dem Staat mit seinen Bürgern, waren. Was dann einen weiteren Proteststurm, aber dieses Mal von der anderen Seite, hervorrufen würde. Dass die Schikanen so ganz nebenbei auch als Nachweis gegenüber den Maßnahmen-Fans verwendet werden, dass ja die Regierung(en) alles tun, was in ihrer Macht steht, dass also die Schikanen als Mittel der Ablenkung und der Generierung von Zustimmung in einer bestimmten Wählergruppe eingesetzt werden, lassen wir in dieser Diskussion außer acht.

Und abschließend zur Klarstellung: diese infantile Vorstellung stammt nicht von mir. wie Sie beim Lesen meines Posts sicher bemerken werden. Vielleicht sollten Sie einfach mal versuchen, etwas genauer auf die Argumente, die gebracht werden, zu hören und sie auch zu verstehen. Nicht alles, was in Ihren Augen wie ein Querdenker aussieht, ist auch intelligenzbefreit.

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