Waldgeist schrieb am 21.04.2021 19:33:
Super, vielen lieben Dank, Sir Henry, habe ich leider erst jetzt gelesen, nachdem ich schon das nächste Schreiben an die Schulleitung abgesandt habe.
Wir sind nach meinem Gefühl noch eine "Eskalationsstufe" vorher.
Mh, meine Erfahrung mit Beamten und dem öD ist, dass man nicht in Stufen eskalieren darf, sondern von Anfang an die volle Breitseite auffahren muss, um wenigstens ein Minimum an Chancen zu haben, die berechtigten Forderungen durchzusetzen, ohne vor ein Gericht ziehen zu müssen. Daher packe ich da immer alles gleich mit rein, verweise auf die entsprechenden Gesetze, Verordnungen und §§, sowie ab und zu auf die bereits erfolgte Rechtssprechung. Meist landen die Schreiben "renitenter Bürger" sowieso beim jeweilig zuständigen Rechtsamt - die können auch besser, als eine Schulleitung, einschätzen, was da gerade auf sie zurollt. Und da darf man sich keine Blöße geben!
Ich habe heute u.a. die Rechtsgrundlage, das juristische Gutachten zur Rechtmäßigkeit sowie den Beipackzettel des Tests angefordert. Auf die Remonstration wollte ich schon hinweisen, es war mir aber eine Eskalationsstufe zu früh. Die Rektorin hatte übrigens in ihrem vorherigen Antwortschreiben bereits das Schulamt mit einbezogen, das habe ich dann beibehalten.
Ja, den Rektoren sind da relativ die Hände gebunden und die warten immer ab, was das Amt für Schule und Bildung oder das Ministerium für Kultus dazu sagen. Du kannst aber davon ausgehen, dass das Schulamt von sich aus die Juristen einschaltet, so bald sie erkennen, dass man sich nicht mit 08/15-Floskeln abspeisen lässt. Daher auch immer gleich die volle Breitseite von mir - sonst schreibt man Romane.
Im nächsten Schritt hatte ich dann auch vor, das Schreiben von Prof. Schwab anzupassen und dann noch einmal an beide zu schicken. Die Formulierung zum Remonstrationsrecht ist super, die werde ich dann ebenfalls integrieren.
Im Telegram-Kanal der Antwälte für Aufklärung gibt es übrigens auch ein interessantes Interview mit Beate Bahner, die sich jetzt auch zur Sache geäußert hat. Aus technischen Gründen konnte ich aber nur die ersten 15 Minuten ansehen, danach brach es ab.
Und ja, gemeinsam sind wir stark. Und wir sollten uns überregional vernetzen. Hier im Südwesten zumindest ist alles super bieder und folgsam. Es gibt allerdings auch Ausnahmen. So hat sich beispielsweise ein Rektor in Ladenburg verweigert:
https://www.rnz.de/nachrichten/bergstrasse_artikel,-ladenburg-beipackzettel-stoppte-praesenzunterricht-_arid,660277.html
Das fand ich stark. War vermutlich sein erster Hebel, den er ansetzen konnte.
Oder es lag ihm eine Anfrage von Eltern vor, die wissen wollten, was in der Gefahrenanalyse nach Arbeitsschutzgesetz drin steht... Allerdings sehe ich das Aussetzen des Präsenzunterrichtes mit sehr gemischten Gefühlen. Mein Ziel ist eher, den Kindern eine sorgenfreie Schulzeit zu ermöglichen und dazu gehört einfach der Präsenzunterricht - ohne Maske, ohne Tests, ohne Wenn und Aber!
Auch in Karlsruhe gab es einen kleinen Aufstand an einer Kita. Allerdings vor allem, weil diese vorgeprescht ist und den Eltern auch noch die Kosten für die Tests aufs Auge drücken wollte.
Ja, irgendjemand muss den ganzen Zinnober ja auch bezahlen! Und wer der "irgendjemand" ist, war doch von vornherein klar. Nur nicht den meisten Leuten...