Für Pazifisten gibt es keine Gründe, die eine Aggression mit Waffengewalt rechtfertigen, wobei "Humaner Pazifismus" lediglich die ideologisch begründete Gewalt ablehnt, jedoch den Opfern von Gewalt jede adäquate Gegenwehr zugesteht.
Nur die Extremisten dieser Bewegung erlegen sogar Opfern auf, sich einer auf sie einwirkenden Gewalt gewaltlos zu ergeben, indem sie gedankenlos dem Prinzip der Ablehnung jeglicher Form von Gewalt folgen.
Diese Menschen sind ein weiteres Beispiel für die negativen Auswirkungen von Exremismus in jeglicher Form, bei dem eigenes Denken durch Doktrinen ersetzt wird. Ansonsten würden sie erkennen, dass sie gerade durch ihr 'pazifistisches' Einwirken auf ein Opfer jene Gewalt durch einen Täter sogar noch fördern, die ihrer eigenen Prämisse zufolge abgelehnt werden soll. Selbst unterdurchschnittlich intelligente Menschen sind imstande dieses Paradoxon in absolutem Pazifismus zu erkennen, denn sie sind immerhin des eigenen Denkens fähig.
Doch das Abschalten eigenen Denkens alleine genügt nicht, um einem solch extremen Pazifismus folgen zu können. Man muss auch in der Lage sein, eigene Emotionen durch wohlfeile Sprüche ersetzen zu können, denn nicht nur gesunder Menschenverstand, sondern auch das Empfinden von Mitleid für den Schmerz Anderer und Empörung über die Gewaltanwendung des Verursachers veranlasst Menschen, Opfern von Gewalt nicht nur mit Rat, sondern wenn nötig auch mit Tat zu Hilfe zu eilen. Effiziente Hilfe für Opfer erstreckt sich nicht alleine auf die Linderung des Leidens, sondern auch auf die Beseitigung der Ursache.
Möge extemen Pazifisten in der Stunde größter Not all das angedeihen was sie Anderen predigen.
Wer nicht imstande ist, das Leid eines anderen Menschen zu empfinden, der ist auch nicht imstande dessen Liebe zu verspüren. Der Tag, an dem ich nicht mehr imstande bin Mitleid zu empfinden, wird darum auch der Tag meines Todes sein; Denn selbst wenn mein Körper weiterhin seinen biologischen Dienst verrichtet, ist ein seiner sozialen Fähigkeiten beraubtes Leben für mich kein lebenswertes mehr. (myself)