Ich hätte da ein paar Fragen zu Ihren Behauptungen:
SigismundRuestig schrieb am 17.05.2023 15:07:
Interessant ist, dass die Runde bei Maybrit Illner am 9.3.2023 darauf hinwies, dass der sich abzeichnende Zermürbungskrieg auch auf eine Frage der Moral hinausläuft, auch wenn die Runde dies etwas anders meinte als ich:
Unsere Waffentrommler und Atomkriegsverharmloser inklusive ihrer Claqueure fordern immer wieder einen deutschen Alleingang!
Wer? Wo? Link dazu?
Einige fordern mittlerweile, der Ukraine Kampfjets zu liefern und riskieren damit skrupel- und gewissenlos, die Einbeziehung Deutschlands in den Krieg!
Auf welcher Rechtsgrundlage?
Was für Vaterlandsverräter!
Sind das nicht eher diejenigen, die mit FakeNews versuchen die deutschen Bürger zu verunsichern?
Und was abzusehen war, hat der „Sicherheitsexperte“ Masala zum Jahreswechsel 2022/23 offen ausgesprochen. Im nächsten Schritt müssen nach den Kampfpanzern auch Kampfbomber geliefert werden - koste es auch die Einbeziehung Deutschlands in den Krieg, möchte ich skeptisch ergänzen.
Ja und? Finden Sie nicht gut?
Nicht selten erscheinen diese Forderungen als Teil einer - wie mir scheint - Kriegs-Propaganda, die immer zwischen Fakten und Lügen oszilliert, Lügen, denen in unserer Geschichte immer wieder zu viele zum Opfer geworden sind.
Beschweren Sie sich hier jetzt als Opfer oder als Täter?
Und zu argumentieren, wir müßten die Ukraine militärisch unterstützen u.a. auch in Anbetracht dessen, was die deutsche Wehrmacht den Ukrainern im zweiten Weltkrieg angetan hat, ist ja schon schräg, wenn man bedenkt, dass mit erneut von Deutschland gelieferten Waffen heute wieder auch die ukrainischen Gebiete, die aktuell von Russland annektiert sind, bombardiert werden.
Was ist mit den Bomben der Russen, mit denen die ihre Annektion durchführten? Wo bleibt Ihre Empörung?
Das hält aber CDU-Politiker wie Wadephul nicht von entsprechenden Forderungen ab! Schande über ihn!
Wir sollten lieber Verbrecher unterstützen, indem wir die Opfer im Stich lassen?
Diese Situation ermuntert mich zu einer Lektion für diese moralfreien, schnoddrigen, selbst erklärten „Putin-Versteher“:
Looooooooooooooooooooool...
Es ist unbestritten, dass Russland im Ukraine-Krieg jegliche Moral abgeht. Darüber wurde und wird in unseren Medien ja viel gesprochen.
Das soll eine Lektion sein?
Die andere Frage ist, welcher Moral wir und der Westen insgesamt folgen und was wir tun können und tun sollten, um diesen barbarischen Krieg schnellstmöglich zu beenden.
Sollte etwa die NATO eingreifen, um diesen Krieg schnellstmöglich zu beenden? Hm?
Wenn den Waffentrommlern und Atomkriegsverharmlosern in Deutschland à la Merz, Kiesewetter, Wadephul, Röttgen, Strack-Zimmermann, Hofreiter, Göring-Eckardt, Roth, Lanz, Amann, Illner, Maischberger, Will und vielen anderen mehr die Argumente ausgehen, werden gerne Moral und Werte bemüht:
Sind Moral und Werte nicht überhaupt die Agrumente in Kriegen schlechthin?
Will Putin nicht mit Entnazifizierung durch diesen Krieg die Moral der Ukrainer nach seinen Vorstellungen gestalten?
Die Ukraine kämpft doch auch für unsere Freiheit, für unsere Demokratie, für Menschenrechte, wir können doch nicht zuschauen, wie die ukrainische Zivilbevölkerung geschunden wird, wie ukrainische Frauen vergewaltigt werden, wir müssen doch solidarisch mit der Ukraine sein und Ähnliches mehr!
Sollen wir zuschauen, wie ukrainische Frauen vergewaltigt werden?
Aber ist diese - häufig mit moralinsaurer Miene, untermalt mit drastischen Bildern aus dem Kriegsgebiet wie anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstages am 24.8.2022 bzw. der einjährigen Kriegsdquer am 24.2.2023 quasi als Höhepunkt, von den Tagesthemen bzw. von „hart-aber-fair“ zelebrierte, vorgetragene - Argumentationsführung denn richtig?
Ist Ihre Kritik denn richtig?
Insbesondere wenn wir uns aus der - eh schon aberwitzigen - Diskussion der Kriegssziele des Westens einmal eines der ursprünglich von den Amerikanern ausgegebenen Kriegsziele herauspicken: Russland so zu schwächen, dass es auf absehbare Zeit nicht mehr in der Lage ist, ein anderes Land zu überfallen bzw. wie es US-Verteidigungsminister Austin sagte: »Wir wollen sicherstellen, dass Russland seine Nachbarn nicht mehr bedrohen und herumschubsen kann«. Dem haben sich dann auch unsere Waffentrommler gerne angeschlossen.
Ist das nicht das sekundäre Ziel, weil das Vorrangige darin besteht, die Ukraine von barbarischen Schergen zu befreien?
Ein solches Kriegsziel wäre - mal abgesehen von den resultierenden Verlusten des Westens - möglicherweise realistisch, wenn der Westen gegen Russland Krieg führen würde!
Wieso?
Hier handelt es sich aber um einen Krieg Russlands gegen die Ukraine und der Westen erklärt klugerweise immer wieder, dass er mit allen Mitteln vermeiden will, in den Krieg im Sinne eines Weltkrieges hineingezogen zu werden,
Weltkrieg gleich? Drunter machen Sie es wohl nicht?
auch wenn der ukrainische Präsident Selensky nichts unterlässt, um die NATO-Länder in den Krieg einzubeziehen (letztes Beispiel: Einschlag einer Luftabwehrrakete aus der Ukraine in Polen).
Selensky hat die absichtlich dahin geschossen?
Also ist dieses Kriegsziel doch nur realistisch auf dem Boden der Ukraine zu erreichen.
Gibt es nicht auch viele militärische Ziele in Russland, von denen aus ständig Zivilisten in dre Ukraine beschossen werden?
Also muss doch dieser Krieg solange ausgedehnt werden, so befeuert werden, bis dieses Ziel erreicht ist! Was anderes hat das zur Folge, als dass die Ukraine - in dieser Opferrolle - weitgehend zerstört und niedergemetzelt sein wird. Oder, wie es der US-Amerikaner Noam Chomsky ausdrückte, „ der Krieg wird bis zum letzten Ukrainer geführt“.
Dürfen die Ukrainer etwa nicht für sich selbst eine solche Entscheidung treffen?
Und selbst Selensky hat mittlerweile erklärt: „Für die Rückeroberung aller Gebiete werden wir bis zum Schluss kämpfen!“ „Wir sind bereit, das Letzte zu geben. Bereit, bis zum Schluss zu kämpfen“, sagte Selenskyj noch am 21.11.2022.
Darf er nicht die gleichen Ziele haben wie Putin?
Will der nicht auch bis zum letzten Ukrainer entnazifizieren?
Was anderes heißt das, als dass selbst Selensky sich mittlerweile diese Opferrolle anzieht! Das wird auch für ihn nicht gut ausgehen!
Ach, die Ukrainer sind gar nicht Opfer der Russen? Die tun nur so, als würden sie angegriffen werden?
Bachmut war erst der Anfang!
War der Anfang nicht 2014 die Krimbesetzung?
Und dies wird auch nicht dadurch relativiert, dass die Deutschen, quasi im Gegenzug, entsprechend eben weitere Opfer bringen müßten, wie unsere Waffentrommler suggerieren.
Gibt es eine Notwendigkeit dies zu relativieren?
Und hoffen wir, dass am Ende des Tages nicht der berechtigte Vorwurf im Raum steht, der Krieg wurde bis zum letzten Ukrainer geführt, nur weil niemand die Kraft, den Mut und den Anstand hatte, dies zu verhindern.
Wie wärs mit "bis zum letzten Russen"?
Und nebenbei, wenn es nach dem Willen der Waffentrommler geht, hätte die, dann endgültig zahnlose, Bundeswehr am Ende fast ihr gesamtes nutzbares Arsenal an die Ukraine abgegeben.
Würden die Russen mit ihren Angriffen aufhören, wenn es nach Ihrem Willen ginge?
Ihre Verteidigungsfähigkeit wäre perdu! Dazu paßt, dass die FAZ im Ukraine-Krieg bereits im Sommer 2022 die „deutsche Kampfmoral“ auf die Probe gestellt sah (FAZ vom 24.8.2022).
Aus welchem Zusammenhang haben Sie die Äußerung gerissen?
Link dazu?
Das ist eine konsequente Warnung, wenn man Deutschland im Kampf zur Verteidigung seiner Freiheit sieht (FAZ vom 1.12.2022). Das würde auch für Deutschland nicht gut ausgehen!
Was sehen Sie denn da so im Einzelnen?
Ist das die Moral, sind das die Werte, auf deren Basis wir Waffen in die Ukraine schicken? Nein, davon müssen wir uns schleunigst distanzieren - und von diesen unsäglichen Waffentrommlern und Atomkriegsverharmlosern!
Für unsere Wehrfähigkeit brauchen wir eine Moral um Waffen in die Ukraine zu schicken?
Die Merzens, Kiesewetters, Wadephuls, Röttgens, Söders, Hahns, Webers, Strack-Zimmermänner, Hofreiters, Göring-Eckardts, Bruggers, Bütikhofers, Lanzens, Amanns, Illners, Maischbergers, Wills und viele andere mehr predigen die Unmoral!
So viel Hass, dass Sie diese Liste gleich nochmal wiederholen müssen?
Was diese alle völlig ausblenden ist die moralische Pflicht zum Verhandeln.
Wir? Sind wir die Ukraine?
Das lässt sich auch nicht damit rechtfertigen, dass diese „Putin-Versteher“ - offensichtlich wahrheitswidrig - behaupten, mit Putin könne man gar nicht verhandeln.
Behaupten das nicht die Putin-Gegner?
Und kaum ist der 366. Kriegstag angebrochen, lassen - nicht nur ukrainische - Militärexperten am Beispiel Bachmut erstmals laute Zweifel an der ukrainischen Kriegsstrategie hören.
Gibt es nicht Ständig an allem Zweifel und Wunder?
PS:Und auf dieser Linie liegt, dass der US-Kongress den Lend-Lease-Act verabschiedet hat. Das erinnert stark an das Lend-Lease-Gesetz von 1941, welches es US-Präsident Franklin D. Roosevelt erlaubte, kriegswichtiges Material an das britische Empire, China, Russland und Griechenland zu liefern. Washington stellt nun 2022 die enorme Summe von 47 Milliarden US-Dollar zur Verfügung.
Nehmen die das etwa aus Ihrem Geldbeutel?
Das entspricht einem Drittel des Bruttoinlandsproduktes der Ukraine vor dem Krieg.
Wofür soll die Information ist jetzt nützlich sein?
Das läuft auf nichts weniger hinaus als auf die Finanzierung eines totalen Krieges.
Haben Sie nicht noch ein paar ad moninems vergessen, wie z.B. auf die NATO zu schimpfen und darüber, dass Sie zum Ablästern in einem sicheren Land auf einem bequemen Sofa sitzen müssen?