...kann man sich als dritter leider nicht immer freuen.
Ich bin mal in eine heftige "Stammtischdiskussion" zwischen die Fronten zweier extrem rechts eingestellter Diskutanten geraten, von denen eine Seite pro-ukrainische und die andere pro-russisch war. Als ich dann als bekennender "linker" zu meiner Meinung in diesem Konflikt gefragt wurde musste ich schon ein wenig schmunzeln. Mir wurde aber schnell klar, dass ich dort nichts gewinnen kann. Die ideologischen Gemeinsamkeiten dieser Rechten, insbesondere die Unterschiede zu meiner Weltanschauung überwiegen sogar den Umstand wenn ihresgleichen sich bis aufs Blut bekämpfen. Unbeteiligte, Zivilisten und Pazifisten die weder für den Nationalismus der einen noch den Imperialismus der anderen töten oder sterben wollen sind nichts weiter als Kollateralschäden deren Wert höchstens darin besteht sie propagandistisch gegeneinander aufzurechnen. Reaktionäre bekämpfen zwar auch andere Reaktionäre aber nicht die Reaktion an sich. Und in diesem Krieg gibt es nur reaktionäre Teilnehmer. Revolutionäre Kräfte sind aus- oder gleichgeschaltet. Meinetwegen könnten sich ein Loch auftun und das russische Wagnergesocks sowie das ukrainische Azowgesocks mitsamt ihren Fans und Unterstütztern verschlingen. Kein vernunftbegabtes Wesen würde ihnen eine Träne nachweinen. Das einzige Ärgernis ist, dass diese Verbrecher den ganzen Rest der Bevölkerung mit in den Abgrund zerren. Aber die Leute haben es bis zu einem gewissen Grad ja auch nicht anders gewollt. Die Menschen im ehemaligen Ostblock wollten unbedingt den Kapitalismus haben und haben jegliche Kritik daran in den Wind geschlagen. Das hat den Aufstieg von Oligarchen, Autokraten mit ihren nationalistischen und religiösen Blendwerken und Irrlehren ermöglicht, die jetzt um ihre persönliche Vorherrschaft kämpfen (lassen). Und auch im Westen lässt das System nach und nach die Hosen runter. Das ging mit der Liberalisierung der Finanz- und Arbeitsmärkte los und setze sich mit dem wiedererwachen faschistoider Bewegungen fort. Wir sind einfach nur wieder in der Zeit vor der Oktoberrevolution angekommen.