Vielleicht erinnert sich mancher ja noch daran - ich weiß es ist ganz lange her -, damals im März, als man noch vermittelt bekam, was als Kontakt betrachtet werden sollte und wo man vorsichtig sein müsse. Es ging da um Kontakt über ~ 10-15 Minuten, im Gespräch, besonders in geschlossenen Räumen.
Zum einen wusste man das ja schon von den Kontaktanalysen und Fallnachverfolgungen, so wie auch von anderen viralen Erkältungskrankheiten, welcher Zeit- und Abstandsrahmen da eine Rolle spielt. Jetzt hat man einfach nur nochmal konkret beobachtet, wie das mit den Aerosolen vonstattengeht und die Hypothesen und Vorstellungen damit konkretisiert, wie so eine Übertragung ablaufen könnte.
Ähnlich verhält es sich mit der "Übertragung durch die Augen".
Schon Anfang März hieß es im Medical Tribune:
Wie bei fast allen Viruserkrankungen können bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 die Augen mitbeteiligt sein. Parallel zu den typischeren Symptomen von COVID-19 wie Fieber, Gliederschmerzen oder Fatigue entwickeln Betroffene mitunter eine Konjunktivitis (Bindehautentzündung) – ähnlich der, die im Rahmen einer Influenza auftreten kann.
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Da die Tränenflüssigkeit Virusträger ist, sollte man auch bei der ophthalmologischen Untersuchung potenzieller COVID-19-Patienten die empfohlenen Schutzmaßnahmen ergreifen, betont Dr. Roth. Dazu gehört das Tragen einer Schutzbrille.
https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/augen-auf-bei-covid-19-corona-infektion-kann-zu-bindehautentzuendung-fuehren/
Klar macht der Leser nun daraus: Man kann mir Corona ins Auge atmen! Rein wissenschaftlich hat das aber immernoch Hypothesenstatus. Es könnte sein, dass das so ist, man weiß aber nicht, ob es tatsächlich so passieren kann, ob es praktisch auch passiert und mit welcher Wahrscheinlichkeit.
Einordnen kann man das ganze übrigens auch in die Diskussion darum, wie infektiös Kinder sind. Es mag sein, dass man in manchen Studien keine Übertragungen durch Kinder findet. Das kann aber auch an der chronischen Unterbeprobung von Kindern liegen. Da Kinder meist symptomfrei sind oder milde Verläufe haben, wurden sie bisher wenig getestet.
Man weiß aber, dass Kinder, die infiziert sind, symptomatisch oder nicht, genauso viel Viruslast im Hals haben. Und nun wissen wir auch, dass die theoretisch gar nicht Husten müssen, um es auch übertragen zu können, weil sie auch beim Sprechen Aerosole produzieren. Auch das ist dann rein hypothetisch, aber inzwischen ziemlich plausibel.