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  • C&D

96 Beiträge seit 02.08.2023

Die STÄRKE Amerikas ist die Schwäche seiner ARMEE

Wir steigen mal ganz anders ein:
Wie geht es eigentlich der US-Wirtschaft?
Richtig, sie floriert: "Everything is awsome" (LEGO, 2014)

Es gibt jede Menge Jobs, gutbezahlte Jobs.

Ich möchte darauf hinweisen, daß die Gewerkschaft von UPS im Sommer '23 einen Tarifabschluß in den USA erzielte, der um die 90.000 $ PLUS 50.000 $ in Form von betrieblichen benefits vorsieht (das ist in den USA v.a. die Krankenversicherung und 401).

Und zwar für PAKETZUSTELLER! Und das ist kein Witz [1].

In bestimmten Fällen bei langjähriger Betriebszugehörigkeit werden wohl auch deutlich über 100.000 + 50.000 $ benefits erzielt, deswegen wird dann auch oft schlagwortartig die Summe von 170.000 $ für Paketfahrer genannt. Das wird wohl die Ausnahme sein, aber man kann ganz klar sagen, daß die Teamster bei UPS einen deal gemacht haben, mit dem die Braunhäutigen in den Braunhemden in den braunen UPS-Wägelchen: SEHR zufrieden sein können. Sind sie auch. Saftige Lohnerhöhung. Fulltime 49$/h. Für delivery guy. Und dann gibste den Jungs auch noch Trinkgeld. Brauchen die echt nicht mehr.

Was da bezahlt wird ist anständig für einen Job, für den man nicht viel mehr braucht, als einen Führerschein. Ähnlich gut verdienen übrigens auch Fernfahrer in den USA. Paketzusteller & Fernfahrer sind in den USA die bestbezahlten Jobs, für die man keine Collegeausbildung braucht (jaja, onlyfans-Darstellerinnen können auch ohne College drüber liegen, im Drunterliegen quasi :-)

Tjaja.

In einem solchen Umfeld wo bereits niedrig qualifizierte Personen recht gute Kohle machen, von besser Qualifizierten mal ganz zu schweigen: DA wird es halt für JEDE Armee sehr schwierig, Leute zu kriegen. Geschweige denn GUTE Leute.

Das hat nichts mit den USA zu tun, das ist überall so: Floriert die Wirtschaft, gehen die Leute nicht zur Armee. Denn die zahlt vergleichsweise schlecht, Uniformzwang, früh aufstehen, Drill, der militärische Habitus liegt wahrlich nicht jedem. Im Homeoffice-Jogginganzug faul auf der Couch haste den Stress ned, dafür mehr Geld. Auch bei der Bundeswehr und vielen anderen Armeen kann man das messen, daß bei brummender Ökonomie nur noch die hinterletzten Vollpfosten für den Job des Soldaten zu begeistern sind.

Schlechte Zeiten hingegen, hohe Arbeitslosigkeit, Krisen, das sind dann gute Zeiten für Armeen (und selbstverständlich auch die USAF), dann suchen auch etwas bessere Leute dort einen Job, dann wird der Job allein dadurch attraktiver, daß er SICHER ist, was bei florierender Eco eher keine Rolle spielt.

Die Probleme, die die USAF aktuell bei der Rekrutierung hat, sind doch im Grunde sehr gute, positive Nachrichten. Awsome! Bambam! Friendlyfriday meets Sexysaturday. 'cause it's & let's party bitches! Es geht sehr vielen sehr gut. keine Not zur Armee zu gehen.

***

Und wieder wurden Sie Zeuge eines 1a-Quincy-statecraft-VT-Geschwurbelframings. Es wird etwas als Spezifikum der USAF herausgestellt (nämlich Rekrutierungsprobleme), welches überhaupt kein Spezifikum der USAF ist, sondern alle Streitkräfte in allen Staaten betrifft, die prädominant auf Freiwilligenarmeen setzen und unter guter Wirtschaftslage "leiden". Das Quincy Quitschmäuschen da, macht aus diesem ganz einfachen sattsam bekannten ökonomischen Sachverhalt einen Pseudoriesenuffriss und schwurbelt mal wieder den Untergang Amerikas herbei. Und das ist halt Quincyquatsch & hat mit der Realität nix zum Tun. Wenns nicht so grausam schlecht gemacht wär, könnt mans' ja wenigstens lustig finden. So nicht mal das.

C&D

[1] https://www.npr.org/2023/08/23/1195383661/ups-workers-approve-5-year-contract-capping-contentious-negotiations

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