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  • scum

471 Beiträge seit 07.06.2006

Noch ein paar Zahlen

Da ja öfter mal moniert wird, in D. gäbe es zuviel Einwanderung,
sollten die Zahlen ein mal ins rechte Bild gerückt werden:

"Mit anderen Worten: Von 450000 Zuwanderern in der deutschen
Migrationsstatistik 2005 bleiben am Ende kaum 20000 Einwanderer im
klassischen Wortsinn – wenn
man darunter Menschen versteht, die eigenständig nach Deutschland
kommen, um hier auf Dauer zu leben und zu arbeiten. Das ist nicht
einmal ein Zehntel
der Zahl, die wir nach vorsichtigen Schätzungen brauchen, um den
demografischen Wandel zu bewältigen."

Besonders komisch ist dieser Absatz, zumindest habe ich mich halbtot
gelacht:

"Besonders gering sind die Zuwanderungszahlen derjenigen, die sich
Deutschland am sehnlichsten wünscht: Im Jahr 2005 kamen nur etwa 900
Hochqualifizierte
ins Land. Bei den Selbstständigen liegen die Schätzungen noch
darunter – bei mageren 500. Politiker aus Union und SPD sind sich
mittlerweile unter dem
Druck der Wirtschaft einig geworden, dass die Hürden für diese
Gruppen im Zuwanderungsgesetz viel zu hoch sind. Hochbegabte müssen
nämlich ein Gehalt von
mindestens 84000 Euro erzielen. Für die Inder und Chinesen, die
deutsche Mittelständler gern beschäftigen wollen, ist das kaum zu
schaffen.

Selbstständige müssen bisher eine Million Euro in Deutschland
investieren und zehn Arbeitsplätze schaffen, um eine
Aufenthaltserlaubnis zu bekommen. Das
Zuwanderungsgesetz entpuppt sich als Gesetz zur Verhinderung von
Einwanderung."
http://nurtext.zeit.de/2006/24/Einwanderung

Um Chinesen und Inder anzulocken, müßte D. doppelt so hohe
Anstrengungen unternehmen wie die angelsächsischen Länder, denn
potentielle Einwanderer können in aller Regel Englisch, während sie
Deutsch mühsam erlernen müßten. Abgesehen davon hat D. keinen
besonders guten Ruf als Einwanderungsland, vor allem bei den Indern.
Nach den "Kinder-statt-Inder"-Kampagne des heutigen Ministerpräsis
von NRW Rüttgers ist dies auch kein Wunder.
Zuletzt noch ein Lob für den Artikel, auch wenn der letzte Satz
halbiert ist, er hat die Problematik von Integration und Assimilation
gut zusammengefaßt. Ich bin immer wieder erstaunt über die Naivität
und Engstirnigkeit, die von vermeintlich gebildeten Zeitgenossen zum
Thema an den Tag gelegt werden.

scum

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